Geistige Armut
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat - wie immer unter gehörigem Mediengetöse - seinen neuen Armutsatlas vorgelegt. Das Bild entspricht den Erwartungen: Im Süden sieht es gut aus, im Norden schlecht, im Osten richtig übel.
Damit die Armutswerte aber so richtig schön katastrophal aussehen (fast jeder vierte Mecklenburger ist arm!), haben die Experten sich zweier statistischer Tricks bedient. Zum einen gelten für sie diejenigen als arm, denen weniger als 60 Prozent eines mittleren Durchschnittseinkommens zur Verfügung steht. Im amtlichen Sprachgebrauch ist dies aber die Armutsgefährdungsschwelle, ein wichtiger Unterschied.
Zum anderen nimmt der Wohlfahrtsverband stillschweigend an, daß die Kaufkraft überall in Deutschland gleich groß ist. Aber das Preisniveau in Frankfurt ist nun mal höher als in Halle.
Eine fabelhafte Studie.
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