Mittwoch, 17. Januar 2007

Bankfurt

Die Frankfurt School of Finance & Management feiert ihre Geburt, und alle, die in der Bankenwelt Rang und Namen haben, sind gekommen. Einer der Besucher hat leider weder Rang noch Namen, aber ich tarne mich gut und mische mich so unauffällig wie möglich unter die Gäste. Auch Rudolf Scharping mit seiner Gräfin ist gekommen, und alle fragen sich, warum eigentlich? Später klärt mich ein Banker auf: Scharping speise gern außer Haus, vor allem, wenn es ihn nichts koste. Na bitte, da hätte ich also endlich mal eine Gemeinsamkeit mit ihm!

Zur Feier des Tages wird Klaus-Peter Müller zum Honorarprofessor der Hochschule ernannt, und Roman Herzog hält eine sehr heitere Laudatio. Er sei bekanntlich ein Neoliberaler, und seine Gegner würden ihm genau das vorwerfen. Er verstehe zwar, daß das als Beschimpfung gemeint sei; er begreife aber nicht, was genau daran die Beschimpfung sei? Gute Frage! Am Ende fordert er wieder mal einen Ruck.

Im Anschluss an die offizielle Festveranstaltung stürzen sich alle aufs Büfett. Nach ein paar Häppchen steige ich auf Wein um. Ein schon ziemlich angeheiterter Journalist ertappt mich bei einigen Verkostungsposen und stellt mich vor versammelter Mannschaft zur Rede. Ob ich Sommelier sei, kicher, kicher. Da hat er aber den Falschen erwischt! Ich spule also das ganze Weinexpertise-Programm ab und fahre ganz entspannt Prestigepunkte ein. BÄM! Der Wein selbst übrigens (ein Italiener) ist zwar teuer, aber langweilig. Auch hier also unbedingte Orientierung am Wertekanon der Banker.

Um 22 Uhr geht es nach Hause. Was für ein Abend!

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