Sonntag, 31. Dezember 2006

Atmosphärisches zum Jahresausklang

Das alte Jahr endet so einfallslos wie jedes andere, nämlich mit dem 31. Dezember. Allerdings gibt es zum Jahresabschluß noch einmal einen richtig schönen Sommertag. Danke, Treibhauseffekt! Aber Moment mal - gibt es diesen Effekt überhaupt? Zunächst ein paar Beobachtungen:

  • Auch lange vor der Industrialisierung gab es schon enorme Klimaschwankungen.
  • Das wichtigste Treibhausgas ist Wasserstoff. CO2 ist nur für etwa ein Achtel der Dämmwirkung der Atmosphäre verantwortlich.
  • Nur 1-2 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen stammen vom Menschen. Der Rest geht auf das Konto natürlicher Quellen.
  • Der größte Temperaturanstieg fiel in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Warum eigentlich, wenn doch seitdem viel mehr CO2 in die Atmosphäre gepustet worden ist?
  • Offenbar hängt die globale Durchschnittstemperatur dafür aber sehr stark mit der Sonnenaktivität zusammen.
  • Es gibt Hinweise dafür, daß höhere Durchschnittstemperaturen (zum Beispiel bedingt durch Sonnenaktivität) auch die CO2-Konzentration in der Atmosphäre erhöhen. Man hätte dann Ursache und Wirkung verwechselt. Was war also zuerst da, der CO2- oder der Temperaturanstieg?
Insgesamt finde ich, daß der angebliche Treibhauseffekt nach wie vor eine sehr schwammige Angelegenheit ist. Natürlich bin ich kein Meteorologe, aber die Studien, die man als Laie in den Medien finden kann, haben meiner Meinung nach das wissenschaftliche Niveau anderer Bananendisziplinen. Ein wirklich stichhaltiges Argument für den menschengemachten Treibhauseffekt ist mir bislang noch überhaupt nicht unter die Finger gekommen.

Aber selbst wenn dieses Argument eines Tages geliefert würde, wäre ich mit Bjørn Lomborg der Meinung, daß es weitaus wichtigere globale Probleme als das Weltklima gibt. AIDS, Wasserqualität und medizinische Grundversorgung sind einige davon.

Übrigens: In den 70ern war die Meteorologenzunft ganz überwiegend der Ansicht, daß es spätestens in den 90er Jahren eine Klimaabkühlung und infolgedessen weltweit drastische Ernteeinbrüche geben würde. Meteorologie - Wissenschaft oder Esoterik?

Samstag, 30. Dezember 2006

Konsequent ergebnisorientiert

Link-Altmeister Martin gräbt eine neue Webseite aus, die den Arbeitsalltag von Millionen Marktforschern und Unternehmensberatern auf der ganzen Welt erheblich erleichtern wird. Allerdings sind bereits die ersten Anzeichen dafür aufgetaucht, daß man der ganzen Sache nicht hundertprozentig trauen sollte.

Freitag, 29. Dezember 2006

Auto-Didakten

Seit heute kenne ich einen Promi. Ein großes Nachrichtenmagazin aus Hamburg berichtet über Autonarren und bringt auch Fotos von Toms stolzem Gaul.

Früher haben sich Jungs wochenlang mit Holzspielzeug oder etwas Knetmasse beschäftigt, heute kann man sie mit ein wenig Altmetall glücklich machen. Es geht eben doch nicht alles den Bach runter.

Letzte Weinprobe 2006

Für welche Rebsorte entscheiden sich Römer, wenn sie im Ristorante einen Prestigewein ordern wollen? Zunehmend kommt Aglianico auf den Tisch - eine Traube, die sich in Deutschland noch keiner sonderlich großen Beliebtheit erfreut. Um etwas gegen diesen Mißstand zu unternehmen, stellt Joachim Rieth-Vogt seine letzte Weinprobe in diesem Jahr unter das Motto "Unbekannte Italiener". Wie üblich treten in vier Runden jeweils drei Weine gegeneinander an.

Am Ende schafft es der Biowein Pezza La Corte auf den ersten Platz, ein Aglianico aus dem Hause Ocone. Er ist kräftig und würzig, sollte aber noch gut 3-4 Jahre gelagert werden. Die zehn Teilnehmer der Verkostungsrunde suchen verzweifelt nach den richtigen Worten für ihr fachliches Urteil, doch nur Frank gelingt eine analytisch saubere Würdigung des feinen Tropfens: "Jabba-dabba-hei".

Donnerstag, 28. Dezember 2006

Musik mobil

Der Weihnachtsmann hat geheime Wünsche erkannt und mir in diesem Jahr einen schicken iPod nano unter den Baum gelegt. Wie von Apple nicht anders zu erwarten, orientiert sich das Gerät an allerhöchster Benutzerfreundlichkeit. Alles ist so unerhört einfach zu bedienen, daß es mir erst nach mehreren Anläufen gelingt, Musik aufzuspielen. Grund: Man kann natürlich nicht einfach so Musikdateien auf den iPod kopieren (das wäre für Apple wohl zu profan), sondern muß dazu die ansonsten vollkommen überflüssige Software iTunes (35 MB) installieren. Nachdem diese Hürde aber genommen ist, macht der iPod wirklich Spaß.

Im Zug von Alfeld nach Karlsruhe probiere ich ihn erstmalig im Feld aus und bin sehr angetan. Der einzige Wermutstropfen sind die ständigen Durchsagen vor und nach jedem Halt, in denen die Deutsche Bahn ihren Fahrgästen unangenehmerweise eine angenehme Fahrt wünscht. Da kann der Schalldruck des iPods natürlich nicht mithalten.

Montag, 25. Dezember 2006

Weihnachtsspielerei

Ganz ohne böse Vorahnungen habe ich meinen Eltern in diesem Jahr das schöne Spiel Thurn und Taxis geschenkt. Doch schon während der ersten Partie ziehen dunkle Wolken auf. Meine raffinierte Strategie funktioniert nicht so, wie sie soll - was ich natürlich ausschließlich auf mein Kartenpech schiebe. Am Ende spielt uns meine Mutter alle an die Wand und erringt einen grandiosen Sieg.

Solche Situationen finde ich als Vielspieler ja überaus unerfreulich. Wenn man einem Seltenspieler mit Müh' und Not ein neues Spiel beibringt, sollte dieser wenigstens genug Anstand haben und ordentlich verlieren. Aber gleich im allerersten Spiel gewinnen? Und dann noch gegen einen Spielexperten wie mich? Nein, nein, so geht es nicht. Bei der Erziehung meiner Eltern muß ich künftig wohl auf mehr Strenge setzen.

Freitag, 22. Dezember 2006

Eins und eins

Neuigkeiten von NULL! Ganz verschämt teilt man mir mit, daß ich voraussichtlich schon am 2. Januar 2007 meinen neuen DSL-Anschluß erhalte. Ich kann es kaum glauben: Das wären dann ja nur knapp 6 Wochen Verspätung! Sofort fallen mir einige alberne Sprichwortvariationen ein:

  • Noch ist nicht aller Verspätungen Abend
  • Wer anderen verspätet eine Grube gräbt, fällt trotzdem hinein
  • Ich seh die Bestellung vor lauter Verspätung nicht
  • Trau schau wem denn sonst!
  • Wo ein Kundenwille ist, ist leider kein Weg
  • Wer einmal bestellt, dem glaubt man nicht
  • usw. usf.
Mehr zum Thema am 2. Januar!

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Suppenstube

Geli und ich treffen uns zur Jahresabschlußsuppe in der Tasse mit Pfiff. Normalerweise kennt Frau Polzer ja vor allem zwei Gemütszustände: a) Sie grummelt ein bißchen, weil gerade so viel zu tun ist. b) Sie grummelt ein bißchen, weil gerade so wenig zu tun ist. Heute ist sie aber ausnahmslos gut gelaunt und freut sich, weil sie sich zwischen den Jahren ein paar Tage Urlaub gönnt. Die Entspannung hat sie sich redlich verdient.

Später enthüllt Google, daß sie inzwischen sogar eine eigene Webseite hat. Plant da jemand die Suppenweltherrschaft?

Dienstag, 19. Dezember 2006

Glüh im Glanze dieses Glückes

Lange Zeit dachte ich, daß man über die Filiale der Dresdner Bank am Karlsruher Marktplatz nicht besonders viel erzählen könnte. In dem Laden arbeitet der unfreundlichste Bankberater der Stadt, na gut - aber sonst? Vor kurzem ist mir nun aufgefallen, daß sich trotz allem etwas Gutes über die Filiale sagen läßt: In der Weihnachtszeit steht direkt nebenan nämlich einer der nettesten Glühweinstände des Karlsruher Weihnachtsmarktes.

Zumindest dachte ich das. In diesem Jahr schleppt uns Lena zu Willi's Glühweinbude (sic!) in der Lammstraße und belehrt uns eines Besseren. Tatsächlich ist der Glühwein dort etwas kräftiger, außerdem stammt Willi offenbar aus der Pfalz. Die Bude bei der Dresdner Bank hingegen kommt aus "7500 Pforzheim", wie ein halbantiquarisches Schild auf der hinteren Wand der Welt mitteilt. Lena schätzt an Willis Bude allerdings nicht nur den Wein, sondern vor allem den Holzboden - die heutigen Studenten bekommen ja schnell kalte Füße.

Nach drei Runden sind wir alle aufgeglüht und beschließen, uns auf den Heimweg zu machen. Günther ist allerdings kulturbeflissen wie immer und kündigt an, noch einen Abstecher zu unserem alten Freund Prof. Nakamura zu machen, dem interessantesten Schlägertypen der Stadt.

Sonntag, 17. Dezember 2006

Zocken bei Anja

Anja lädt zu einem vorweihnachtlichen Spielenachmittag (inkl. selbstgebackener Linzertorte) - da können Danni, Michael, Roger und ich natürlich nicht widerstehen. Wir beginnen mit dem sehr schönen Aufbauspiel Industria, bei dem man sich möglichst erfolgreich durch die Wirtschaftsgeschichte lavieren muß. Das Spiel orientiert sich mit größtmöglicher Strenge an den historischen Gegebenheiten: Um ein Pharmawerk zu bauen, benötigt man Ziegel und Eisen, für ein Halbleiterwerk Zement und Strom. Wie im richtigen Leben! Doch wir stellen keine kritischen Fragen und spielen munter drauflos. Mit einer brillanten Strategie lande ich auf einem achtbaren 4. Platz, der Sieg geht wie so oft an die Bruchsaler Spielgemeinschaft Danni/Michael.

Dann stößt Katharina hinzu, und wir entscheiden uns für einen Klassiker: Carcassonne. Dieses Spiel ist zwar thematisch im Mittelalter angesiedelt, belohnt aber durchaus Strategien des modernen Berufslebens. Zwei Taktiken sind ganz besonders erfolgversprechend: a) die anderen die eigentliche Arbeit machen lassen und dann bequem absahnen, b) potentiellen Kooperationspartnern das Blaue vom Himmel versprechen. Da sage noch einer, beim Spielen könne man nichts fürs Leben lernen ...

Hamas & Hofstadter

Die deutsche Politik ist bekanntlich für fast jeden Scherz zu haben, wenn er denn nur genug Geld kostet. Inzwischen scheint man die Vorzüge humoristischer Politikeinlagen auch im (gar nicht so) Nahen Osten erkannt zu haben. Die Wohltätigkeitsorganisation Hamas will Neuwahlen um jeden Preis verhindern - im Interesse des palästinensischen Volkes, versteht sich. Diese schöne Anekdote erinnert mich an eine Umfrage, die ich vor Jahren mal im Satiremagazin Spiegel fand: Eine Mehrheit der Befragten sprach sich gegen Volksabstimmungen aus ...

Liebe Hamas, der größte Scherzkeks des Planeten ist sicher mächtig stolz auf Euch!

Samstag, 16. Dezember 2006

Schaffe, schaffe ...

Ritterschlag auf Schwäbisch! Baden-Württemberg verleiht mir die höchste Auszeichnung, die das Ländle zu vergeben hat: Ich erhalte eine Personalnummer! Zwar nur für eine Lappalie, aber immerhin. Guido und ich haben sogar mal ausgerechnet, auf welchen Stundensatz wir insgesamt gekommen sind: etwa 5 Euro.

Freitag, 15. Dezember 2006

Paradox

Paradoxa sind ein interessantes Phänomen (hier ein gutes Nachschlagewerk zum Thema). Angenommen, es gäbe einen medizinischen Wirkstoff namens Paradoxin - in welchen Fällen würde man ihn wohl einsetzen? Wahrscheinlich nur bei Paradoxinvergiftungen ...

Donnerstag, 14. Dezember 2006

Hauptmann der Entwicklung

Mit Computern hat man heute ja praktisch in jedem Beruf zu tun. "Leider", sagen die einen; "bedauerlicherweise", die anderen. Martin (hier mit einem Mitarbeiter) geht das Thema etwas grundsätzlicher an: Er benutzt die Maschinchen, um Roboter für die Armeen dieser Welt zu programmieren. Das klingt nach einer außergewöhnlichen Aufgabe, und das ist sie auch. Glücklicherweise ist selbst Martins Job fest in der Realität verankert. Ab und zu tauchen nämlich auch in dieser Branche Phänomene auf, die stark an das Verhalten von Führungskräften in ganz normalen Wirtschaftsbereichen erinnern.

Mittwoch, 13. Dezember 2006

1&1 macht null

Es ist gar nicht so einfach, bei einem führenden deutschen Anbieter - nennen wir ihn "NULL" - einen neuen DSL-Anschluß zu bestellen. Ich versuche das schon seit einigen Wochen. Doch der Reihe nach:

  1. Ich bin schon eine ganze Weile DSL-Kunde bei NULL, finde seit einiger Zeit mein DSL 1000 aber etwas zu langsam, vor allem beim Verschicken von Daten. Glücklicherweise bietet NULL gerade einen günstigen neuen DSL-Tarif mit bis zu 16.000 kbit/s an, nennen wir ihn 0DSL. Prima! Das Ding ist bestellt.
  2. Wenige Tage später bekomme ich Post von NULL, nämlich ein PDF mit einem Wechselantrag, den ich meinem alten Provider faxen soll. Moment mal! Ich bin doch bereits NULL-Kunde. Soll ich NULL also mitteilen, daß ich von NULL zu NULL wechsele? Höchst merkwürdig. Das sollten die doch selbst wissen? Aber ich füge mich und faxe. Gleichzeitig schicke ich den Leuten aber eine Mail, in der ich nach dem Sinn der ganzen Veranstaltung frage.
  3. Einige Zeit gibt es keinen Kontakt mehr zu NULL. Dann geht es Schlag auf Schlag. Im Briefkasten liegt ein weiteres Wechselformular zum Faxen, außerdem bekomme ich endlich Antwort auf meine E-Mail. Meine Frage, warum ich NULL per Fax von meinem Wechsel von NULL zu NULL informieren soll, wird klar und deutlich beantwortet: "Bitte lassen Sie uns die Ihnen übermittelte Anlage zur weiteren Bearbeitung Ihres Auftrages zukommen".
  4. Ich schicke eine weitere E-Mail an NULL, in der ich frage, warum ich ihnen die Anlage zur Bearbeitung zukommen lassen soll, wo ich sie ihnen doch schon längst zur Bearbeitung zukommen lassen habe.
  5. Nur einen(!) Tag spät liegt eine Entschuldigungsnachricht im Posteingang. Man versichert mir, daß man mit Hochdruck daran sei, "diese Problematik bzw. Verzögerungen zu klären". Juhu!
  6. Eine Woche Schweigen. Dann erhalte ich wieder eine E-Mail von NULL. Man bietet mir an, auf 0DSL umzusteigen - und zwar zu besonders günstigen Konditionen, da man die Erhöhung der Mehrwertsteuer für mich übernähme. Das Angebot ist sehr freundlich, teile ich per E-Mail mit, ob es auch für mich gültig ist?
  7. Die Antwort von NULL kommt wenig später und ist deutlich: "Das Angebot kommt für Sie leider nicht mehr in Frage, da Sie sich schon für 0DSL entschieden haben". So ein Mist, NULL hat recht!
  8. Wochenlanges Schweigen.
  9. Endlich erhalte ich wieder einen Anruf! Diesmal kommt er allerdings von der Firma WEPPPP.DE, die vor einiger Zeit von NULL übernommen worden ist. Der freundliche Mitarbeiter möchte wissen, ob ich mit meinem alten Internetzugang zufrieden sei. Man habe da einen sehr attraktiven Tarif der Schwesterfirma NULL im Angebot ...
  10. Ich erkläre ihm, daß ich seit Wochen auf nichts sehnlicher als eben diesen Tarif warte. Er möchte wissen, warum er das nicht wisse. Ich könnte es ihm sogar verraten: NULL Organisation.
  11. Einen Tag später wieder eine Entschuldigungsmail von NULL. Man teilt mir (un-)sinngemäß mit, daß 0DSL bei mir zwar verfügbar, aber irgendwie eben auch nicht verfügbar sei. Sie bräuchten noch 1-2 Wochen ...
Ich bleibe dran!

Alle Jahre wieder

... lädt Günther zu seiner legendären Feuerzangenbowle ein. Die tragende Säule der vergnüglichen Abende ist ein nun schon fast 40 Jahre altes Familienrezept, das im Laufe der Zeit immer wieder verfeinert worden ist. Mitunter mußten dabei Notlösungen gefunden werden. So verschwand vor einigen Jahren der Basiswein vom Markt. In aufwendigen Verkostungsrunden *hicks* entwickelte der Hausherr daraufhin eine Cuvée aus einem portugiesischen, einem ungarischen und einem badischen Wein, die dem ursprünglichen Geschmacksideal recht nahe kommt.

Die Feuerzangenbowle verfehlt nicht ihre Wirkung. Unter dem Einfluß des belebenden Getränks beschäftigt sich die Runde schon bald mit den wichtigen Dingen des Lebens: Christine und Birgit diskutieren vor allem die Herstellung, Stefan eher den Verzehr von Adventsplätzchen; Andrea und Fred beklagen sich über das Strafzettelunwesen in Karlsruhe, und Banken(!)rechtlerin Cornelia würdigt das Ganze aus straf- und zivilrechtlicher Perspektive.

Gerade bei geselligen Abenden ist es allerdings wichtig, bisweilen an das Pflichtbewußtsein der Teilnehmer zu appellieren. Oder um es mit dem seligen Gadamer zu sagen: Jeder tut, was er kann. Ich übernehme also im vollen Bewußtsein der verantwortungsvollen Aufgabe den Streichholz- und Zuckerhut-Entzündungsdienst.

Dienstag, 12. Dezember 2006

Juhu!

Ganz überraschend gewinne ich mein erstes halbwegs ernstzunehmendes Go-Turnier auf Little Golem. Zugegeben, die Mitspieler waren nicht unbedingt Go-Profis. Und das Turnier fand auch bloß auf dem kleinen Brett (9x9) statt. Dennoch stelle ich stolz fest: ein kleiner Schritt für mich, aber immerhin ein noch viel kleinerer Schritt für die Menschheit!

Eine sehr gute Einführung in Go findet sich übrigens in Sensei's Library. Wer erst mal mit einem Computergegner trainieren möchte, sollte GoKnot ausprobieren.

Montag, 11. Dezember 2006

Heidegger-Variationen

Mich zieht es schon wieder in den Jazzclub, heute zu einem Konzert des Jürgen Seefelder Quartetts. Als die Musiker die Bühne betreten, werde ich stutzig. Jazzern ist ja praktisch alles zuzutrauen, aber seit wann besteht ein Quartett denn aus fünf Personen? Rasch werde ich darüber aufgeklärt, daß alles seine Richtigkeit hat: Die Trompeterin Ingrid Jensen gehört gar nicht richtig dazu, sondern ist lediglich Stargast des Abends.

Die meisten Zuhörer scheinen aber eigens wegen ihr gekommen zu sein. Vielleicht liegt es an meinem Hefeweizen, jedenfalls gehen mir plötzlich einige merkwürdige Assoziationen durch den Kopf. Ingrid Jensen ist eigentlich der Star des Abends, gehört aber eigentlich nicht zur Band. Man könnte auch sagen: Das Eigentliche ist das Uneigentliche. So lande ich aus heiterem Himmel und völlig unverschuldet bei Heidegger.

Später erfahre ich, daß ich mich verlesen hatte. Die Band heißt tatsächlich Jürgen Seefelder Quintett, die Dame ist sehr wohl Mitglied der Formation. Es gibt gar nichts Uneigentliches im Eigentlichen. Und dann wird mir bewußt: Das ist ja sogar noch heideggerscher! Wie man es auch dreht und wendet - man kommt an dem alten Scherzkeks nicht vorbei. Je weniger man von Heidegger versteht, desto besser begreift man ihn. Oder umgekehrt?

In der Pause noch eine schöne Überraschung: Die Klumpps sind auch mal wieder da.

Holland, du hast es besser

Mißmanagement ist keine Frage der Erfolglosigkeit. Die holländische Unternehmensberaterin Yolande Wildschut hat es sogar geschafft, damit Arbeitsplätze zu schaffen. Respekt!

Donnerstag, 7. Dezember 2006

Die Berserker

Karlsruhe ist die Stadt der Superlative. Vor einigen Jahren stand zum Beispiel wochenlang das größte Lebkuchenhaus der Welt auf dem Ludwigsplatz. Der Welt! Ich staune noch heute.

Spitzenleistungen am (aber nicht: vom) laufenden Band gibt es auch im örtlichen Jazzclub. Heute trat wieder mal das Schlippenbach Trio im Jazzclub auf, laut King die - natürlich - weltweit führende Freejazz-Formation. Entsprechend andächtig lauschte das Publikum den, hüstel, Melodien der drei Berserker.

Radikaler Freejazz, Junge ... Weißt ja, was das heißt! Im Grunde nur zweierlei. Erstens: Die Musiker wissen und verabreden vorher nicht, was sie spielen werden. Und zweitens: Während des Konzerts richtet jeder Musiker sein Spiel permanent an dem der anderen aus. Weitere Regeln gibt es nicht. Bei wenig erfahrenen Bands kommt dann etwas heraus, was entfernt an Grießbrei erinnert. Bei richtig guten Leuten hingegen entsteht ein abwechslungsreicher Klangteppich, der nie langweilig wird.

Alexander von Schlippenbach und seine beiden Jungs schaffen sogar noch mehr. In ihren ruhigeren Phasen klingen sie wie ein sterbender Dinosaurier. Wenn sie aber aufdrehen, muß jede Beschreibung versagen. Der wahnsinnigste der drei Musiker ist wohl eindeutig Paul Lovens. Und dabei verhält er sich hier noch relativ normal. Ganz im Gegensatz zu seinen Auftritten mit Eugene Chadbourne ...

Also, wer mal die Chance hat, das Schlippenbach Trio live zu sehen: Zähne zusammenbeißen und durchhalten! Es lohnt sich.

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Lebkuchenherzen schlagen höher

Dada-Lesung im Tollhaus. Der Ingeborg-Bachmann-Preisträger Franzobel trägt Gediche und kleine Erzählungen vor und wird dabei vom Posaunisten Bertl Mütter ... nun ja ... unterstützt? Behindert? Ignoriert? Der Zusammenhang zwischen Text und, äh, "Musik" bleibt den ganzen Abend lang einigermaßen unklar. Mir jedenfalls.

Viele Besucher scheinen aber riesigen Spaß zu haben. Vielleicht liegt es an Passagen wie dieser hier: "Tief vom Draußen komm ich her, ich muß euch sagen, es chtet sehr. Es chtet. Es chtet. Chtet".

Wenigstens gibt es im Tollhaus einen ganz passablen Rotwein.

Dienstag, 5. Dezember 2006

Promovieren, bis der Doktor kommt

Im Posteingang finde ich eine überraschende E-Mail: Die beste Doktormutter von allen möchte wissen, wie das große Werk vorankommt. "Wie"? "Ob" wäre wohl das passendere Wort. Ich beichte also, daß ich die letzten anderthalb Jahre mit anderen Späßen zugebraucht habe, und gelobe kleinlaut Besserung.

Food Psychology

Anne schickt mir einen Artikel, der die Grundfesten der Ernährungswissenschaft erschüttern könnte. Ein belgischer Spitzenforscher hat herausgefunden, daß Vegetarier im Gegensatz zu Nicht-Vegetariern kein Fleisch mögen. Die Nachricht schlägt ein wie ein Blitz. Womöglich enthüllen pfiffige Psychologen demnächst noch, daß Polizisten einen anderen Beruf ausüben als Bäcker? Wir alle dürfen gespannt sein!

Die Episode erinnert mich jedenfalls wieder an den alten Satz Carl-Friedrich von Weizsäckers - Achtung, jetzt wird es etwas sperrig: "Unter dem Einfluß der Naturwissenschaft hat die Forschung in Trivialbereichen, die dort unentbehrlich für den Fortschritt ist, für die Geisteswissenschaft ... ein ungebührliches Gewicht bekommen. Die Folge ist, daß die junge Generation ... diese Forschungsresultate so belangreich nicht finden kann und daß sie das Kind der Geisteswissenschaft mit dem Bade ihrer Forschungsergebnisse ausschüttet. Eine Heilung dieser Leiden verspreche ich mir ... nicht".

Offenbar lag der alte Knabe damals gar nicht so falsch.

Montag, 4. Dezember 2006

Neues aus Babylon

Bekanntlich sind die EU-Bürokraten für fast jeden unsinnigen Scherz zu haben. Daß über die Gesundheit der Europäer aber ausgerechnet der Tod wacht, dürfte selbst hartgesottenen Spaßvögeln zu weit gehen.

Wo wir schon bei billigen Wortwitzen sind: Was halten englischsprachige Menschen wohl von der schönen Stadt Worms?

Sonntag, 3. Dezember 2006

Schein oder nicht Schein, das ist hier die Frage

Was hat der Zinker nicht schon alles gefälscht! Arzneimittel, Parteien, Werbeanzeigen, CD-Cover, Titanic-Titelbilder. Nun also eine ganze Universität! Ich warte fieberhaft auf den Tag, an dem herauskommt, daß er selbst nichts als ein großer Schwindel ist. Wie schon Rosa Luxemburg nicht sagte: "Existenz ist immer die Existenz der anderen".

Wein, Werbung und Gesang

Das Schöne an der Werbebranche ist, daß sie so locker und entspannt daherkommt. So genügt es zum Beispiel vollkommen, wenn man sonntags erst gegen 10.30 Uhr mit der Arbeit beginnt. Zwischendurch kann man sogar einmal für 1-2 Stunden das Haus verlassen, um einen kleinen Sonntagsspaziergang zu unternehmen und Kraft für die zweite Halbzeit zu tanken. Juhu!

Samstag, 2. Dezember 2006

Komplexität

Komplexität hat ein Imageproblem: Sie wird oft unterschätzt. Dabei haben Millionen Grafiker in aller Welt tagein, tagaus nichts anderes zu tun, als unübersichtliche Datenmengen übersichtlich aufzubereiten. Leider klappt das nicht immer, wie dieses schöne Webprojekt verdeutlicht. Übrigens gibt es auch von Gerhard Henschel ein schönes Buch zum Thema.

Freitag, 1. Dezember 2006

Tom in KA

Hoher Besuch aus Hamburg: Mein Chef reist an, um in Karlsruhe nach dem Rechten zu sehen. Natürlich hat er sein neuestes Spielzeug mitgebracht, ein MacBook Pro. Es ist hübsch, praktisch und schnell. Nun bin ich nicht unbedingt ein Apple-Fan. Wäre die Firma eine Diktatur, gehörte ich wohl zu den Regimegegnern - immerhin habe ich jahrelang unter dem System gelitten. Inzwischen scheint Mac OS aber tatsächlich zum großen Konkurrenten aufgeschlossen zu haben. Es gibt weiterhin keinen überzeugenden Grund für den Wechsel, aber immerhin auch keinen mehr dagegen. Wenn mir Tom eines Tages eine Gehaltserhöhung spendiert, schlage ich vielleicht sogar zu.

Die zwei Tage vergehen wie im Flug. Wir nehmen alles mit, was Karlsruhe zu bieten hat: ein Mittagessen mit Geli in der Postgalerie, zwei halbe Hähnchen in der Gockelburg, dazwischen noch eine Mini-Weinprobe im Weinforum, bei der wir einen tollen (aber leider nicht ganz billigen) Franzosen aufstöbern. Abends schleppt uns Hildebrand auf eine Party von New-Economy-Überlebenden in Ettlingen: Der ehemalige WEB.DE-Marketingchef feiert seinen Abschied und hat lauter Menschen eingeladen, die dabeiwaren, unter anderem die lustigsten Leute von 1&1 und ComBOTS. Wir verzichten großzügig bzw. dummerweise auf Akquisegespräche, trinken brav unsere Red Bulls und ziehen dann weiter auf ein Konzert von tok tok tok. Diese Freiburger Band spielt leichten Soul mit einer Prise Jazz, und Tom kauft sogar eine CD. Mir gefällt besonders der Keyboarder. Er scheint in den 70er Jahren hängengeblieben zu sein und erinnert in einigen Passagen an Rick Wright.

Am nächsten Tag treffen wir noch Lena, unsere Elitestudentin. Sie kommt gerade vom Flughafen München, wo sie sich mit der dortigen Logistik beschäftigt hat. Wir staunen und beschließen, im nächsten Leben auch an der Uni Karlsruhe zu studieren.

Mittwoch, 29. November 2006

Ein solches Ding

Endlich liegen mal wieder ein paar Runden Ein solches Ding an. Das Spiel funktioniert ganz einfach: Die Spieler legen reihum Karten mit Eigenschaftsbeschreibungen ab, zum Beispiel:

  • "könnte ich bei einer Audienz dem Staatspräsidenten als kleines, persönliches Präsent überreichen"
  • "ist meist eine Einzelanfertigung (oder Einzelgeburt)"
  • "geht kaputt, wenn man drauf sitzt"
  • "hat Beine"

Irgendwann zweifelt ein Spieler an, daß es ein solches Ding wirklich gibt. Der vorherige Spieler muß ihn dann vom Gegenteil überzeugen und ein Ding nennen, auf das alle ausgelegten Eigenschaften zutreffen.

In diesen harten Zeiten wird natürlich alles irgendwann politisch. So landen wir schnell bei unserer Bundeskanzlerin, weil diese "ihr irdisches Dasein nicht in der Kehrichtabfuhr beschließt". Außerdem seien "bei einem solchen Ding die Begriffe 'vorne' und 'hinten' nicht so wesentlich". Gar nicht mal falsch beobachtet! Am Ende überrascht uns Bettina mit einer erstaunlich bescheidenen Weltdeutung. Ihrer Meinung nach zählen nämlich Wäscheleinen zu den "Segnungen unserer Zivilisation". Ein fast schon philosophischer Spieleabend.

Dienstag, 28. November 2006

Wi wellkomm ju on bord se ICE 3128

Immer, wenn sich ein Zug einem Bahnhof nähert, gibt es eine ca. 90sekündige Durchsage, in der sich der Zugchef von den Fahrgästen verabschiedet und auf Anschlußzüge hinweist. Immer, wenn ein Zug einen Bahnhof verläßt, gibt es eine ebenfalls ca. 90sekündige Durchsage, in der die Bahn die neuen Fahrgäste begrüßt und auf den gastronomischen Service (u.a. "delikate Mahlzeiten") zwischen Wagen 8 und Wagen 9 hinweist.

Das ist ja grundsätzlich nett gemeint, aber alle, die häufiger als einmal pro Jahr oder länger als drei Stationen fahren, sind natürlich furchtbar genervt von diesen überflüssigen Informationen. Seit der Fußballweltmeisterschaft gibt es den ganzen Spaß sogar doppelt: erst auf gutem Deutsch, dann auf schlechtem Englisch.

Wenigstens bleibt man so während der ganzen Zugfahrt wach. Niemand kann also behaupten, daß die Deutsche Bahn einschläfernd sei.

Montag, 27. November 2006

Spiritualität per Post

Im Briefkasten finde ich ein kostenloses Probleexemplar der Zeitschrift Visionen - Das Magazin für ganzheitliches Leben. Das Heft befaßt sich zum Beispiel mit der Tradition atlantischer Kristallheiler, der Einheit von Gott, Mensch und Welt und der Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gebe. Schön und gut, aber was habe ich damit zu tun? Erst nach einem Dutzend Seiten wird mir klar, worum es wirklich geht: Das Magazin ist offenbar das Werbeblatt einer Gruppe von Verlagen und Heilmittelanbieter, die ihre Bücher und Produkte an den Mann bringen wollen. Nicht sehr überraschend, denn der Organisierten Spiritualität geht es letztlich ja immer ums Geldverdienen.

"Aus moralischer Sicht höchst fragwürdig!", finde ich sofort. Man verkauft den Menschen völlig überflüssige Produkte und benutzt dazu Argumente, die bestenfalls aufgebauscht, schlimmstenfalls aber vollkommen absurd sind. Gut, daß ich in der Werbung arbeite und mit Schönfärberei natürlich noch nie zu tun hatte.

Sonntag, 26. November 2006

Es go-ht alles den Bach runter

Burnie besiegt mich zum ersten Mal auf dem großen Brett. Ich beschließe, die Niederlage unsportlich zu nehmen und das Spiel der Spiele nie wieder anzurühren. Jedenfalls nicht bis zum nächsten Match.

Herbstausflug an die Reuss

Viele halten Franz Liszt ja für einen Trivialmusiker, und überwiegend wohl auch zu recht. Einige hörenswerte Werke hat er uns aber immerhin hinterlassen, nämlich die Klaviertranskriptionen zu Beethovens Symphonien. Leider werden die Stücke extrem selten aufgeführt. Am 25. November sollte die Neunte aber endlich mal wieder in ihrer Klavierfassung gespielt werden, und zwar im Zuge einer Matinee im KKL in Luzern. Grund genug also, für einen Tag in die Schweiz zu fahren.

Leider war schon seit längerem bekannt, daß Luzern an diesem Tag ohne seine Hauptattraktion auskommen mußte: Myrta war rechtzeitig ins Wallis geflüchtet. Nun ist aber bekanntlich Luzern selbst ohne dieses Mädchen ein wunderschönes Städtchen - also nichts wie hin!

Bereits kurz hinter Grenze der erste Kontakt mit eidgenössischen Gepflogenheiten: Die Schweizer Bundesbahn läßt ICEs in Basel absichtlich ein Viertelstündle warten, um mögliche Verspätungen der deutschen Kollegen auszugleichen. Aus Diskretion spricht man natürlich nicht darüber, aber man kennt ja seine Pappenheimer! Wie immer fährt der Zug über Olten, und wie immer kommt mir der einzigartige Werbespruch dieser Stadt in den Sinn: "Fast so lebendig wie Luzern, aber grüner!". Bedauerlicherweise stimmt in diesem Satz nur ein einziges Wort, nämlich "fast".

Nach der Ankunft in Luzern dann eine angenehme Überraschung: Beethovenwetter! Ich spaziere noch eine Viertelstunde am See entlang und begebe mich dann ins KKL. Die Unterschiede zu Baden-Baden: Das KKL ist kleiner, die Sitze sind bequemer, die Architektur ist außen dramatischer und innen frischer. Außerdem scheint die Personalstruktur insgesamt schweizerischer zu sein - alle fünf Meter schützt ein Sicherheitsmann das Publikum vor allerlei Unbill. Apropos Publikum: Auch hier gehört man zu einer Minderheit, wenn man jünger als 60 Jahre ist.

Im Konzertsaal komme ich mit dem Ehepaar auf den Nachbarplätzen ins Gespräch. Er ist als Sänger früher selbst im KKL-Vorgänger aufgetreten, sie flüchtete 1968 aus Prag in die Schweiz. So kommen wir natürlich auf die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins zu sprechen. Die Dame hält aber weder dieses noch irgendeines der anderen Bücher von Kundera für lesenswert. Später stellt sich heraus, daß sie eine alte Freundin von ihm ist.

Dann beginnt das Konzert. Der Pianist spielt zunächst einige gefällige Tschaikowsky-Bagatellen und wagt sich nach der Pause an den Gipfel abendländischen Musikschaffens. Das Allegro halten wir alle für unspielbar, aber der gute Mann kämpft sich trotz einiger verschwommener Passagen mit Liszt und Tücke durch den mächtigen Strom. Das anschließende Molto vivace erweist sich ganz überraschend als eines der besten Werke, die niemals für Klavier geschrieben worden sind. Respekt auch für die Leistung im Adagio, das natürlich etwas unter der fehlenden Streichergrundierung leidet. Nach dem furiosen Presto dann Raunen im Publikum: Er spielt auch den Schlußchor! Am Ende ist das Publikum begeistert und feiert den Pianisten ganz unschweizerisch mit Bravos, Standing ovations und insgesamt fünf Aufgängen. Konstantin Scherbakow - ein Name, den man sich - auch in Berlin! - wird merken müssen.

Nach dem Konzert habe ich noch etwas Zeit, bis mein Zug fährt. Also setze ich eine junge Tradition fort und gönne mir Chügeli-Paschtetli (SFr 29,80) in der gemütlichen Taube. Der Ober (übrigens ein Dresdner) empfiehlt mir dazu einen Luzerner Blauburgunder (SFr 7,00), der sich allerdings schon bei früheren Anlässen als etwas dünn erwiesen hat. Aus Solidarität nehme ich sein Angebot an. Immerhin geht es ja nicht um ein Viertele, sondern lediglich um 0,1 l.

Am frühen Abend trete ich den wohlgeordneten Rückzug an. Spätestens zu Ostern geht es hoffentlich wieder nach Luzern.

Los geht's

Der alte Witz von Nils Landgren: "Was ist langweiliger als ein Posaunist? Zwei Posaunisten!" gilt natürlich auch für Blogs. Mit dem Unterschied, daß auf jeden Posaunisten ein paar Millionen Blogger kommen. Eins ist also sicher: Die Langeweile wird uns nicht ausgehen.

Ab jetzt werde auch ich zur allgemeinen Langeweile beitragen. Themenschwerpunkt wird dies und das sein. Achtung: Mitunter werden sich Realität und Wirklichkeit vermischen, aber das passiert im echten Leben ja auch gelegentlich.

Ich wünsche also viel Vergnügen und freue mich über Kommentare!