Mittwoch, 1. September 2010

Aufgelesen (23)

"'And how many hours a day did you do lessons?' said Alice, in a hurry to change the subject.
'Ten hours the first day,' said the Mock Turtle: 'nine the next, and so on.'
'What a curious plan!' exclaimed Alice.
'That's the reason they're called lessons,' the Gryphon remarked: 'because they lessen from day to day.'"

Lewis Carroll, Alice's Adventures in Wonderland

Montag, 30. August 2010

Weise Worte (20)

"Im Übrigen gibt es kein Land, das sich im Laufe der letzten zehn, 20 Jahre nicht abgeschafft hätte. Frankreich ist heute ganz anders, Italien ist ganz anders, Israel ist ganz anders, ich glaube, nur noch Belgien ist so, wie es immer war."

Henryk M. Broder auf Deutschlandradio Kultur

Donnerstag, 26. August 2010

I Am Kloot:
Radiation




PS: Ja, ja, natürlich höchst triviale Musik - aber die Engländer haben bei der Popmusik einfach den Dreh raus, oder?

Dienstag, 10. August 2010

Weise Worte (19)

"Ein Lothar Matthäus gehört in den Sportteil und nicht auf die Klatschseiten. Daran arbeite ich."

Mittwoch, 28. Juli 2010

Goethe und das deutsche Handwerk

(Gesehen in Karlsruhe)

Under Pressure

Also, noch mal ganz langsam für mich zum Mitdenken ... Es ist ja generell keine gute Idee, sich in großen Menschenmengen aufzuhalten. Vor allem nicht, wenn ein erheblicher Teil ihrer Mitglieder Alkohol oder Drogen zu sich genommen hat. Vollends irrsinnig wird es, wenn sich diese Menschenmenge in einen Tunnel(!) bewegt und ich trotzdem fröhlich mitmarschiere.

Wenn die Masse nun aber plötzlich panisch wird und es zu Toten und Verletzten kommt, dann tragen alle die Verantwortung dafür: der Veranstalter, die Polizei, die städtischen Behörden ... aber nicht ich und die anderen Irrsinnigen? Hallo?

Montag, 19. Juli 2010

Aufgelesen (22)

"'Haben Sie einen Taschenkamm, Sir?'
'Zu welchem Zweck, Jane?'
'Nur um diese rauhe, schwarze Mähne auszukämmen. Wenn ich Sie genau betrachte, flößen Sie mir beinahe Furcht ein. Sie sagen, ich sei wie eine Fee, aber ich finde, daß Sie einem Kobold viel ähnlicher sind.'
'Bin ich abschreckend häßlich, Jane?'
'Sehr häßlich, Sir. Sie wissen, das waren Sie ja stets.'"

Charlotte Brontë, Jane Eyre

Portico Quartet in Bad Bergzabern



Ich war erstens noch nie auf einem Konzert des Palatia Jazz Festivals, zweitens noch nie auf einem Konzert im Schloß Bad Bergzabern und drittens auch noch nie auf Konzert des Portico Quartets (die - viertens - von einigen Mitgliedern der Jazzpolizei gar nicht als Jazz akzeptiert werden). Dreieinhalb gute Gründe also, sich auf den Weg in die Pfalz zu machen!

Das Konzert beginnt rätselhaft. Die vier Jungs oszillieren gekonnt zwischen hypnotischen Elementen wie bei Nik Bärtsch und eleganten Melodien à la e.s.t., doch wir fragen uns, woher dieser merkwürdige glockenhelle Ton kommt, der interessanterweise etwas häufiger als einmal pro Takt angeschlagen wird? Und vor allem: von wem? Nick Mulvey mit seinen hang drums scheint es jedenfalls nicht zu sein. Eine hochkomplexe, polymetrische Spielerei? Zwischen zwei Stücken dann die Auflösung: Ein Spatz sitzt auf dem Schloßdach und bringt sich fröhlich in die Improvisation ein.

In der Pause erstehe ich noch für 3 Euro eine CD des Roten Bereichs und werde so an Rudi Mahall erinnert.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Aufgelesen (21)

"Ulfredo trath in Bellaughs Zimmer mit den zween Hühnern und dazu in Speckfett frittierten Weißrüpgen. Diese waren um die Hühner zur Verzierung geordnet alswie eine Korona. Alleyn, die Säuperung des Gederms ward nicht mit der nothwendigen Sorgfalt ausgeführet, und Bellaugh, der eine gar feine Nas hatte, sagte alsogleych: 'Ich riech einen Geruch alswie Scheisze!'"

Luigi Malerba, Pataffio

Freitag, 2. Juli 2010

Dienstag, 22. Juni 2010

Denkmäler beleidigen




Formal noch nicht ganz ausgereift, aber doch schon ganz eindeutig Kunst. Chapeau! Wunderbar absurd ist auch die Beleidigung des Deutschen Ecks.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Aufgelesen (18)

"Sein [Darwins] Aufenthalt in Südamerika ... hatte ihn gelehrt, nicht mehr im Sinne von Individuen, sondern vielmehr von Populationen zu denken. Bei seinen Reisen durch die Pampa Patagoniens hatte er zum Beispiel den Nandu studiert, einen flugunfähigen Laufvogel aus der Familie der Rheidae, und alle möglichen Exemplare der von ihm beobachteten Geschöpfe seziert und gegessen."

Peter Watson, Ideen

Sonntag, 13. Juni 2010

Weise Worte (17)

"Ich bin verhältnismäßig wortgewandt, aber diese Wortgewandtheit benutze ich nicht, wenn ich alleine bin."

Mittwoch, 26. Mai 2010

Dienstag, 25. Mai 2010

Aufgelesen (19)

"'Du bist sechzehn, du bist ein Mädchen', sagt Dawn, 'und noch habe ich das Recht, dir zu sagen, was du zu tun hast, und das werde ich dir auch sagen.' 'Nur weil ich sechzehn bin, bin ich noch lange nicht ein M-m-mädchen! Ich tu, was ich w-w-will!' 'Du bist nicht gegen den Krieg', sagt Dawn, 'du bist gegen alles.' 'Und was bist du, Mom? Du bist für Kühe!'"

Philip Roth, Amerikanisches Idyll

Hessisch-Geographisches zum Koch-Rücktritt


Größere Kartenansicht

Montag, 17. Mai 2010

Weise Worte (16)

"Regulation often fails either because regulators are better at announcing rules than at enforcing them, or because the regulated circumvent the regulations."

Montag, 10. Mai 2010

Bahn frei

Historische Straßenbahnfahrt durch Karlsruhe! Leider befinden sich die wirklich antiken Bahnen derzeit in Reparatur, so daß wir auf den Gelenktriebwagen 12 ausweichen müssen - mit seinen rund 50 Jahren  eine Art Jungspund im Rentnerarsenal der KVV. Unser Moderator versichert uns aber, daß schon in Kürze wieder ein runderneuerter Bahnveteran zur Verfügung stehen wird.

Wir machen es uns derweil in den gepolsterten Sitzen bequem und freuen uns über die Gesichter der Fußgänger draußen, die wahrscheinlich die Farbgebung der Bahn nicht glauben können: Zickengelb und Schreckgrün, dazu gelbgetönte Scheiben. Während wir die badische Metropole vorüberziehen lassen, werden wir über einige Aspekte der Superlativstadt Karlsruhe informiert, die wir noch nicht kannten. So gab es in Karlsruhe die erste Kastanienallee Deutschlands! Und Goethe höchstselbst hielt die Durlacher Allee seinerzeit für die schönste Allee im ganzen Land. Sogar einen fiktiven Superlativ hat KA heute zu bieten: Hätte man das Dörfle in den 60er Jahren nicht größtenteils abgerissen, wäre die urige Kleinbürgersiedlung heute Deutschlands Touristenattraktion Nr. 1. Wow! Wow! Wow!

Der Nachmittag klingt badischstmöglich mit Kaffee & Kuchen im Café Böckeler aus.

Donnerstag, 6. Mai 2010

Kutschpotatoes

"Ich bin der Meinung, daß die Welt besser wäre, wenn es keine Autos gäbe. Früher ist man per Kutsche gereist, hat sich dabei persönlich unterhalten und sich für eine Fahrt Zeit genommen."

Das ist natürlich keine sehr sinnvolle Meinung, und auch Wolfgang "Trigema" Grupp würde sie bestimmt nicht vertreten. Jedenfalls fast nicht.


PS: Wenn das keine Gelegenheit ist, mal wieder auf die Künstler von Grup Tekkan ("am großen Meeresstraaahaannd") hinzuweisen!

Mädchenband à la Muse?
Birdeatsbaby!

Samstag, 24. April 2010

Weise Worte (15)

"The problem with socialism is socialism, because there are no socialists. Socialism is a system based upon an assumption about human nature that simply isn't true."

Mittwoch, 31. März 2010

Gyratory System: Barons Court Turret



Heute im Angebot: Eine Band für Leute, die glauben, daß sie von Cuong Vu bis Nils Petter Molvær schon alles Trompetenmögliche gehört haben.

Samstag, 27. März 2010

Weise Worte (14)

"Nach dem Einkauf ist vor dem Einkauf".

Edeka

Hinz und Kunst

Die HAZ gehört bekanntlich zu den besten Zeitungen im ganzen Stadtgebiet von Hannover. In einem angenehm trivialen HAZ-Artikel über Timm Ulrichs bin ich nun über zwei fabelhafte Begriffe gestoßen: "Totalkünstler" und "Universaldilettant". Schade, die Wortideen hätte ich gern selbst gehabt.

Freitag, 19. März 2010

Weise Worte (13)

"Er [Schlingensief] redet entweder über seine Krankheit oder durchgehend Blödsinn. Der Mann ist ja auch vollkommen ungebildet. Er redet immer über das, was ihm ein Pfarrer oder irgendjemand tags davor erzählt hat."


Donnerstag, 18. März 2010

Goldflopp

Hilfe! Das soll der neue Hit von Goldfrapp sein? Die Reminiszenzreferenz für die Musik der 80er-Jahre scheint also weiterhin Wrong zu sein ...

Montag, 15. März 2010

Sonneborn to be wild



Gefunden bei netzpolitik.org

Aufgelesen (18)

"Großvater Rufino, ein Züchter und Abrichter von Kampfhähnen ... schleppte ihn auf alle Kampfplätze und Hühnerhöfe der Gegend und lehrte ihn die Kunst, einen Hahn so abzurichten, daß er niemals verliert. [ ... ] Mit der Philosophie von Großvater Rufino ("Wette niemals auf einen Hahn, wenn Du nicht sicher sein kannst, daß er gewinnt") sah der Junge voller Genugtuung jenen Hahn heranwachsen und gewinnen, den er schon als gewöhnliches Ei gekannt hatte."

Leonardo Padura, Ein perfektes Leben

Donnerstag, 4. März 2010

Sauerland, ein Wintermärchen

Vier Jungs mit Minderwertigkeitskomplexen und sozialen Problemen, die ganz sicher nicht zu den Allerhellsten der Republik zählen, planen mit einem reichlich untauglichen Sprengstoff angeblich das größte Attentat der deutschen Geschichte, werden dabei angeblich von einer usbekischen Terrororganisation geschult, von der kein Mensch weiß, ob es sie gibt, und lassen sich nach mehreren Monaten Beobachtung durch mehrere hundert Polizisten (von der die ausgebufften Terroristen angeblich nichts mitbekommen haben, klar) am Ende in einem winzigen hessischen Dorf festnehmen. Die Medien jubeln, ein gewaltiger Sieg für unsere Sicherheit!

Und keiner fragt, ob an dieser Geschichte etwas faul sein könnte? Die F.A.Z. erdreistet sich sogar, das Geschrei um die Sauerland-Gruppe auszunutzen, um darauf hinzuweisen, daß wir natürlich unbedingt die Vorratsdatenspeicherung brauchen (die im Fall der Sauerländer bekanntlich gar nicht notwendig war).

Einen kritischen Beitrag zu dieser merkwürdigen Geschichte von Walter van Rossum kann man immer noch beim Deutschlandfunk herunterladen - leider nur das Manuskript und nicht mehr den Funkmitschnitt.

Dienstag, 23. Februar 2010

Neues vom Staatsfunk

Stefan Niggemeyer hat in seinem Blog wieder einmal eine Diskussion zur Stellung der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender angestoßen. Ich finde zwar, daß wir nichts verlieren würden, wenn es von heute auf morgen keine Öffis mehr gäbe. Doch man kann ja angesichts der zerbröselnden Verlagslandschaft meinetwegen ruhig die Ansicht vertreten, daß wir einen Medientypus brauchen, der nicht streng quoten- oder PI-orientiert arbeitet und zumindest in Teilen dem Allgemeinwohl verpflichtet ist.

Aber selbst wenn man das so sieht – warum muß der öffentlich-rechtliche Rundfunk unbedingt in Molochform organisiert sein? Durch große Anstalten stellt man lediglich sicher, daß es andere Anbieter auf dem Informationsmarkt besonders schwer haben. Wenn man ernsthaft der Ansicht ist, daß es ohne Staatseingriff keine Informationsfreiheit gibt, wäre doch ein anderer Weg viel sinnvoller: Man orientiert sich an anderen Bereichen und gewährleistet die Versorgung der Bevölkerung mit Informationen über entsprechende Ausschreibungen. Eine Stadt möchte, daß ihre Bürger mit lokalen Informationen und Analysen versorgt werden? Dann beauftragt sie ein oder zwei Redaktionsbüros für eine gewisse Zeit mit entsprechender Berichterstattung. Wenn sie sich bewähren, erhalten sie den Auftrag später erneut. Wenn nicht, bekommen andere Journalisten eine Chance.

Natürlich müßte man sicherstellen, daß die Politik nicht einfach willfährige Redaktionen beauftragt. Es ginge also wahrscheinlich nicht ohne starke Bürgerbeteiligung. Selbst wenn man nur die Hälfte der derzeitigen Rundfunkgebühren veranschlägt, könnte man eine unerreichte Dynamik in der Medienlandschaft entfachen.

Aber daran haben unsere Rundfunkpolitiker natürlich kein Interesse.

Italienische Reise

Noch bis Ende Januar läuft die Ausstellung Art and Illusions im Palazzo Strozzi in Florenz. Wir fahren auf den letzten Drücker hin und können schon eine halbe Stunde nach unserer Landung nachweisen, daß Italianità das Gegenteil von Swissness ist. Und zwar so: Am Bahnhof fragen wir zwei Busfahrer, ob unsere Zielhaltestelle auf ihrer Route liegt. Beide wissen es nicht. Daraufhin steigen wir unerschrocken in den dritten Bus und stellen einem Passagier dieselbe Frage. Auch er hat keine Ahnung, fragt aber einen weiteren Fahrgast ... und dieser einen weiteren ... und so weiter. Nach wenigen Sekunden diskutiert der ganze Bus lustvoll mit, ohne daß wir der Antwort näher kommen. Schließlich empfiehlt man uns den Ausstieg an einer letzlich falschen Haltestelle. Bella Italia!

Apropos Busbahnhof: Zunächst sind wir erschrocken angesichts des jämmerlichen Zustands des Wartebereichs. Später erfahren wir staunend, daß das verfallene Areal Kunst ist, absichtsvoll angelegt wurde und an verlassene Bastionen erinnern soll. Ein Interpretationsprinzip, von dem auch die eine oder andere deutsche Innenstadt lernen kann!

Am nächsten Tag natürlich erst einmal Pflichtprogramm: Dom bleibt Dom, da helfen keine Pillen. Während des Aufstiegs zu der in vielfacher Hinsicht bemerkenswerten Kuppel stoßen wir mehrfach auf Warnschilder mit dem Hinweis "Do not write on the walls" - natürlich jeweils an den wenigen Stellen, die noch nicht bekritzelt sind. Hofstadterissimo! Dann geht es in den Strozzi-Palast. Gleich hinter dem Eingang ärgert sich Anke über eine dreiste Dame, die ihr die Sicht vor einem Bild versperrt. Sie tippt ihr auf die Schulter ... und löst damit einen Alarm aus, denn bei der Dame handelt es sich um die Skulptur Woman with Child in Stroller von Duane Hanson. Besser kann eine Ausstellung über optische Täuschungen ja wohl nicht beginnen! Ich bleibe am Gemälde Artnica von Jacques Poirier hängen, das mich merkwürdig berührt, obwohl bzw. wahrscheinlich weil es so trivial ist. Im Museumscafé sind wir sehr beeindruckt von der Lampe Venti Volte des Berliners Markus Bader.

"Farsi avanti" - die Bedeutung dieses Konzepts lernt man von den Italienern sehr schnell. Erstaunlicherweise müssen wir uns bei den Uffizien aber nicht vordrängeln, weil praktisch niemand außer uns in die Ausstellung möchte. Schon nach wenigen Minuten stehen wir also in der ehrfurchtgebietenden Kunstsammlung. Hier wird ja hervorragend dargestellt, daß das Abendland nur etwa 1.500 Jahre brauchte, um den zerstörerischen Einfluß des Christentums auf Geist & Vorstellungskraft zu neutralisieren. Apropos Vorstellungskraft: Nach einigen Stunden Kunstgenuß stärken wir uns im Café Rivoir, wo die Kellner unvorstellbar hochnäsig sind.

Am nächsten Tag geht es mit dem Zug nach Lucca. Das Bahnwesen ist in Italien ja auf einem deutlich höheren Niveau als zum Beispiel in Ägypten. So holt unser Zug laut Ansage innerhalb von nur 5 Minuten eine Verspätung von 13 Minuten auf. Chapeau! In Lucca schlürfen wir zufällig den besten Espresso, auf den wir jemals stießen, und dann auch noch in einer Bar, die bemerkenswert banal Moka Bar heißt.

Während der Weiterfahrt nach Pisa bleibt unser Zug plötzlich auf offener Strecke stehen. Keiner weiß, warum, aber alle Fahrgäste reden fleißig mit. Irgendwie kommen wir aber doch noch an und begeben uns sogleich zum berühmten Campanile. Galileo Galilei hat hier ja vor mehr als 400 Jahren angeblich die Naturwissenschaft erfunden, aber warum hat er in der wundersamen Wendeltreppe eigentlich nicht gleich das Prinzip der modernen Achterbahn dazuentdeckt?

Montag, 8. Februar 2010

Aufgelesen (17)

"Ich muß gestehen, daß es einen Aspekt in diesem Buch gibt, der mir bisweilen Unbehagen bereitet, nämlich das ins Auge springende Ungleichgewicht zwischen seinen unterschiedlichen Themen. Wie können zwei Themen wie Rubiks Zauberwürfel und das nukleare Armageddon in ein und demselben Buch von ein und demselben Autor mit gleicher Ausführlichkeit behandelt werden?"

Douglas Hofstader, Metamagicum

Mittwoch, 3. Februar 2010

Aufgelesen (16)

"Das abgesprochene Anfertigen von Kornkreisen, die Vermarktung sowie das Behaupten, der Kreis sei 'echt', ist in Deutschland legal."

Montag, 1. Februar 2010

Jein

"Is there an English equivalent for 'jein'?" - "Yes and no."

Donnerstag, 28. Januar 2010

Filme aus diesem Metier

Aus einer Amazon-Rezension der Verfilmung von The Importance of Being Earnest:

"Aufgrund der hochkarätigen Besetzung habe ich mehr von diesem Film erwartet. Nur mit Mühe habe ich ihn zu Ende gesehen, dabei bin ich ein großer Jane-Austen-Fan und liebe Filme aus diesem Metier. Diesen allerdings kann man sich gut schenken. Pure Zeitverschwendung."

Mittwoch, 27. Januar 2010

Das Akademische Quartett

Der Weltverbesserungsclub tagt in Karlsruhe. Schon bei der Anfahrt der Berliner Mitglieder gibt es Diskussionsbedarf, Martin schickt nämlich eine ETA per SMS. Entweder fährt er also extrem selten Bahn, oder er steht ihr außerordentlich wohlwollend gegenüber. Doch rätselhafterweise kommen die beiden überaus pünktlich an. Der Spaß kann beginnen!

Nach den üblichen theoretischen Erörterungen praktisch völlig unerheblicher  Fragen wagen wir uns an das Kartenspiel Keltis, eine Bearbeitung des Klassikers Lost Cities. Erwartungsgemäß spielt uns Lost-Cities-Weltrekordhalter Bernhard munter in Grund und Boden. Später kommt das Gespräch auf Grundsätze, die man unbedingt einhalten sollte, wenn man einen Atomkrieg führen und nicht als Hauptverlierer vom Platz gehen möchte. An der Trainingssoftware DEFCON gefällt mir ja vor allem folgende herrlich zurückhaltende Bildunterschrift: Europe gravely miscalculates the strength of their alliance. Am Abend stößt Presseattaché Frank dazu, und wir fahren ins 3 Mohren nach Kandel. Wie immer werden mit exklusivster Ausrüstung fotografische Dokumente der gebratenen Gockel angefertigt, wahrscheinlich zum Verblüffen der anderen Gäste.

Sonntag früh treffen wir uns zur Lagebesprechung im Cielo. Aus unbekannten Gründen beginnen Martin und Frank trotz des guten Milchkaffees eine leidenschaftliche Diskussion der Lage der deutschen Sprache. Martin hält klare Sprachregeln für unbedingt nötig, Frank für unbedingt überflüssig, und Bernhard vertritt wegen der großen Bedeutung der Fragestellung vehement beide Positionen. Ich hingegen bin wie immer neutral, selbst gegenüber meiner Neutralität.

Am späten Nachmittag gewinnt allmählich ein ungeheurer Gedanke an Gestalt: noch ein zweites Mal Hähnchenfuttern in der Pfalz? Wegen großen Hungers fragen wir vorab telefonisch an, wie lange wir wohl auf unsere Gockel warten müssen: "20 Minuten!" Und tatsächlich: Nur rund 50 Minuten nach unserer Ankunft im 3 Mohren stehen die Teller auf dem Tisch. Dafür verrät man uns aber zum Abschied, daß der Rekord bei neun(!) halben Hähnchen für einen einzigen Gast liegt.

Dienstag, 26. Januar 2010

Aufgelesen (16)

"Der Vorsitzende Mao fragte sie: 'Wie heißt Du?' Sie antwortete: 'Song Bin-bin.' Der Vorsitzende Mao fragte: 'Ist es das 'Bin' wie in 'Wohlerzogen und Sanft [sic!]'? Sie sagte: 'Ja.' Der Vorsitzende Mao sagte: 'Sei gewalttätig!' Song Bin-bin änderte ihren Namen daraufhin in 'Sei gewalttätig', und ihre Schule erhielt den Namen 'Die Rote [sic!] gewalttätige Schule'."

Jung Chang & Jon Halliday, Mao

Donnerstag, 21. Januar 2010

Es lebe der König

Johann König tritt mit seinem Programm Total Bock auf Remmi Demmi in der Badnerlandhalle auf und macht fast zweieinhalb Stunden lang gute Witze. Eine tragische Miniatur wird unvergessen bleiben:

Ich sense durch das Gras. Aus Spaß.
Ein Frosch verweilt – zerteilt.