Mittwoch, 28. Juli 2010

Goethe und das deutsche Handwerk

(Gesehen in Karlsruhe)

Under Pressure

Also, noch mal ganz langsam für mich zum Mitdenken ... Es ist ja generell keine gute Idee, sich in großen Menschenmengen aufzuhalten. Vor allem nicht, wenn ein erheblicher Teil ihrer Mitglieder Alkohol oder Drogen zu sich genommen hat. Vollends irrsinnig wird es, wenn sich diese Menschenmenge in einen Tunnel(!) bewegt und ich trotzdem fröhlich mitmarschiere.

Wenn die Masse nun aber plötzlich panisch wird und es zu Toten und Verletzten kommt, dann tragen alle die Verantwortung dafür: der Veranstalter, die Polizei, die städtischen Behörden ... aber nicht ich und die anderen Irrsinnigen? Hallo?

Montag, 19. Juli 2010

Aufgelesen (22)

"'Haben Sie einen Taschenkamm, Sir?'
'Zu welchem Zweck, Jane?'
'Nur um diese rauhe, schwarze Mähne auszukämmen. Wenn ich Sie genau betrachte, flößen Sie mir beinahe Furcht ein. Sie sagen, ich sei wie eine Fee, aber ich finde, daß Sie einem Kobold viel ähnlicher sind.'
'Bin ich abschreckend häßlich, Jane?'
'Sehr häßlich, Sir. Sie wissen, das waren Sie ja stets.'"

Charlotte Brontë, Jane Eyre

Portico Quartet in Bad Bergzabern



Ich war erstens noch nie auf einem Konzert des Palatia Jazz Festivals, zweitens noch nie auf einem Konzert im Schloß Bad Bergzabern und drittens auch noch nie auf Konzert des Portico Quartets (die - viertens - von einigen Mitgliedern der Jazzpolizei gar nicht als Jazz akzeptiert werden). Dreieinhalb gute Gründe also, sich auf den Weg in die Pfalz zu machen!

Das Konzert beginnt rätselhaft. Die vier Jungs oszillieren gekonnt zwischen hypnotischen Elementen wie bei Nik Bärtsch und eleganten Melodien à la e.s.t., doch wir fragen uns, woher dieser merkwürdige glockenhelle Ton kommt, der interessanterweise etwas häufiger als einmal pro Takt angeschlagen wird? Und vor allem: von wem? Nick Mulvey mit seinen hang drums scheint es jedenfalls nicht zu sein. Eine hochkomplexe, polymetrische Spielerei? Zwischen zwei Stücken dann die Auflösung: Ein Spatz sitzt auf dem Schloßdach und bringt sich fröhlich in die Improvisation ein.

In der Pause erstehe ich noch für 3 Euro eine CD des Roten Bereichs und werde so an Rudi Mahall erinnert.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Aufgelesen (21)

"Ulfredo trath in Bellaughs Zimmer mit den zween Hühnern und dazu in Speckfett frittierten Weißrüpgen. Diese waren um die Hühner zur Verzierung geordnet alswie eine Korona. Alleyn, die Säuperung des Gederms ward nicht mit der nothwendigen Sorgfalt ausgeführet, und Bellaugh, der eine gar feine Nas hatte, sagte alsogleych: 'Ich riech einen Geruch alswie Scheisze!'"

Luigi Malerba, Pataffio

Freitag, 2. Juli 2010