Montag, 19. November 2007

SoKo Steidle

Conférence ist im Jazz kein ganz häufiges Phänomen. Daß ausgerechnet die Berliner Jungs von der SoKo Steidle das gesprochene Wort zu einem wesentlichen Schwerpunkt ihres Programms machen würden, konnte ja nun wirklich keiner ahnen.

Doch der Reihe nach. Es geht ruhig los, nämlich mit einer ca. 40minütigen Verspätung. Dann betritt die Band aber endlich die Bühne, und nach einer weiteren kleinen Pause möchte Conférencier/Bassklarinettist Rudi Mahall wissen, wer denn den sehr irreführenden Text im Programmheft geschrieben habe: Die Musik der SoKo habe doch gar keine Struktur, außerdem treffe "punkige Attitüde" sicher nicht den Stil der Band. Außerdem hätten alle jetzt noch die Gelegenheit, das Konzert zu verlassen und ihr Geld zurückzufordern. Ein Angebot, das der Exklusivität der Veranstaltung gerecht wird, denn das Publikum besteht aus 10 zahlenden Gästen.

Die Musik ist dann erwartungsgemäß recht frei, so daß noch vor der Pause 30 Prozent der Zuhörer den Saal verlassen. Ein willkommener Anlaß für Rudi Mahall zu weiteren Worteinlagen. Die Stimmung bei seinen Karlsruher Konzerten sei immer so schlecht, ob das am Tabellenstand des KSC liege? Dann stellt er die Bandmitglieder vor - allerdings mit den Namen anderer bekannter Musiker. Später weist er noch auf das neue musikalische Konzept der SoKo hin: Man müsse ja als Band immer eine musikalische Nische finden, und sie würden jetzt klimafreundlichen Jazz spielen - ob die Technik zwecks Stromsparen bitte mal das Licht abdrehen könne? Der Wunsch geht in Erfüllung, und wir alle sitzen im Dunkeln.

Und so weiter und so fort, zwei Stunden lang. Ein Konzert, das unvergessen bleiben wird.

1 Kommentar:

  1. jeah - die sind am 1.12. bei uns im speicher am katharinenberg in stralsund - hab richtig bock drauf

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