Narrhaftes
Bettinas Faschingsparty rückt näher - und damit auch die strengen Teilnahmebedingungen. Alle Gäste sollen sich wie in den 20ern verkleiden, ganz unabängig davon, ob sie in den 30ern, 40ern oder sogar jenseits davon sind.
Geli und ich grübeln bei einer Suppe darüber nach, wie wir unseren Kopf am besten aus der Schlinge ziehen. Gerade bei kreativen Aktionen hat Fehlervermeidung höchste Priorität, und so rät man mir zu einem klassischen Gangsterauftritt: Hier ein Bowler, dort eine Fliege - und schon sei man ein anderer Mensch.
Und tatsächlich! Die Maskerade gelingt nahezu perfekt. Von Al Capone bin ich praktisch nicht zu unterscheiden, jedenfalls nicht bei entsprechend starkem Gegenlicht. Morgen dann die Feuerprobe: Wenn ich auf dem Weg zur Party von der Polizei festgenommen werde, kann die Verkleidung auch amtlich als gelungen gelten.
Geli setzt zunächst auf ein lustiges Accessoire mit vielen Federn, das sich jeglicher Definition entzieht, entscheidet sich letztlich aber für eine Badekappe, also das exakte Gegenteil. Und sie hat ja recht: Die 20er Jahre waren immer eine Zeit des Anything-goes. Gerade bei Kopfbedeckungen war ja schon wenige Jahre später erheblich weniger Vielfalt gefragt.
Auf dem Heimweg trottet mir plötzlich Baschar al-Assad entgegen - oder ist es bloß ein Doppelgänger? In diesen närrischen Zeiten ist nichts mehr sicher, nicht einmal mehr die Ungewißheit.
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