Zur Sache, Gentlemen
Bevor wir unseren dienstäglichen Beitrag zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Karlsruhe leisten, gönnen Guido und ich uns noch einen Kaffee in der einzigartigen Coffee Box am Kronenplatz. Die Bechergrößen waren dort früher erfrischend vertriebsorientiert benannt: Die kleinste hieß "M", die mittlere "L" und die große "XL". Nun steht "M" bekanntlich überall im abendländischen Kulturkreis für mittlere und "L" für große Größen. Nur in der Coffee Box ist M klein und L mittel. Die Namensgebung führte also öfter zu Irrungen und Wirrungen. "Ich hätte gern einen mittleren Milchkaffee." - "M oder L?" - "Na, einen mittleren." - "Also L?" - "Nein, M" - "Also einen kleinen!" - "Das ist also M?" - "Jedenfalls nicht L." - "Na meinetwegen ..."
Inzwischen hat man aber ein Einsehen mit den begrifflichen Konventionen der Bevölkerung gehabt und ist zu den Standardbedeutungen zurückgekehrt. Wenigstens etwas mehr Verbindlichkeit auf dieser Welt ...
Während wir zur Uni schlendern, beginnt es zu regnen. Ich nutze die willkommene Gelegenheit und äußere wieder mal meine Vermutung, woran man denn einen Gentleman erkenne: daß er nämlich stets einen Regenschirm mit sich führe. Arbiter elegantiarum Guido vertritt eine andere These. Seiner Meinung nach kann sich ein Gentleman immer noch ein Stündchen Zeit nehmen, um des Ende des Schauers abzuwarten, etwa bei einem Tee. Touché!
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