Montag, 25. Februar 2008

Baden in Baden-Baden, Baden

Fiat luxus! Getreu diesem Motto stimmen wir uns auf den Frühling ein - mit einem Tagesausflug nach Baden-Baden. Unsere Anreise per Bahn ist gewiß nicht der Gipfelpunkt des mondänen Lebens, verschafft uns aber wenigstens einen Einblick in die neue Kommunikationsstrategie der Deutschen Bahn AG: Tautologie. Als wir nämlich plötzlich mitten auf der Strecke liegenbleiben, begründet dies der Mann im Lautsprecher mit einer "Störung im Betriebsablauf". Aha - wir haben also eine Störung im Betriebsablauf, weil wir eine Störung im Betriebsablauf haben. Vielleicht unsinnig, aber immerhin nicht falsch!

Auf dem Augustaplatz schlendern wir zunächst am Zelt des Deutschen Medienpreises vor, der in diesem Jahr an Steffi Graf und Andre Agassi geht, wahrscheinlich für ihr Lebenswerk. Aber wen interessiert das schon so genau. Nach einer kleinen Stärkung geht es dann weiter zum Ziel unserer Reihe, dem Friedrichsbad. Es wird inzwischen von "zwei Doktoren aus der Schweiz" geführt, wie uns eine Mitarbeiterin ehrfurchtsvoll berichtet.

Unsere erste Station: KneippVital. Durch warmes Wasser stapfen, Stufe hoch, Stufe runter, durch kaltes Wasser stapfen, Stufe hoch, Stufe runter ... Und das immer und immer wieder. Während des Marathons geht mir allerlei Unsinn durch den Kopf. Angenommen, es gäbe keinen sonstigen Wärmeaustausch - wie lange würde es wohl dauern, bis beide Wasserbecken dieselbe Temperatur haben, allein durch die Tröpfchen am Fuß? Ich bin ganz ernsthaft am Überschlagen und Hochrechnen, als die (wie? nur?) 20 Minuten vorbei sind. Kneipp und Thermodynamik, wer hätte das gedacht!

Anschließend müssen wir auf die Massagebank. Eigentlich gibt es bei etwas sportiveren Massagen nur zwei Möglichkeiten: Man war entweder vorher ein Wrack - oder ist es hinterher. Für uns gilt der erste Fall, wie uns die beiden Kneter versichern. So muß sich ein Auto nach der Reparatur fühlen.

Doch weil wir so tapfer waren, winkt uns am Ende eine schöne Belohnung: das herrliche Kaiserbad. Man reicht Sekt & Selters, außerdem geben die ausliegende Zeitschriften Hinweise auf die Klientel des Hauses. Vogue, natürlich - aber auch irgend etwas Kyrillisches.

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