Samstag, 19. Dezember 2009

Ohren auf, Bohren rein

Die langsamste Band der Welt ist zu Gast in der Stadtmitte: Bohren & der Club of Gore. Gegründet wurde die Band vor Ewigkeiten ja als Heavy-Metal-Kapelle, aber inzwischen haben sie ihr Tempo dermaßen heruntergeschraubt, daß man ihre Geschwindigkeit in Tönen pro Stunde messen sollte.

Auch die Bühnenshow gehört zum Reduziertesten, was ich jemals gesehen habe: Einige vertikale Strahlen beleuchten den Nebel, ab und zu kann man ein Instrument erkennen. Die Musiker jedoch bleiben weitgehend unsichtbar. Dafür haben es die Ansagen in sich: "Nun ein Lied, das verdeutlicht, daß es auch in einem ruinierten Leben Momente unvergleichlicher Schönheit gibt". Dann folgt das Stück "Still am Tresen". Ergriffen lauscht das Publikum dem melancholischen Saxophon. Später folgt noch ein Proteststück, das sich gegen Mütter richtet, die ihre Kinder mit zu großen Fahrzeugen aus der Schule abholen.

Besonders viel Varianz weist die Musik ja wirklich nicht auf, aber das Konzert wird mir Gedächtnis haften bleiben.

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