Donnerstag, 1. März 2007

Weinstube Bundschuh

Über Grötzingen müßte man eigentlich nicht viel erzählen, gäbe es dort nicht die Weinstube Bundschuh. Sie gehört zum Durlacher Sternelokal Zum Ochsen und wird vom Elsässer Bernhard Helf betrieben, der sein Wild praktischerweise gleich selbst schießt (übrigens irgendwo in der Nähe von Bitche). Das Besondere am Bundschuh ist das Gebäude. Es wurde im Jahr 1453 errichtet und gehört damit ganz offiziell zu den ältesten Häusern Karlsruhes. Durchaus bemerkenswert, weil die badische Metropole ja erst 1715 gegründet wurde!

Wir waren jedenfalls schon nicht lange mehr da und finden, daß es mal wieder Zeit für eine heimelige Zusammenkunft bei Speis und Trank ist. Und so finden sich die Weinfreunde Stefan, Andrea, Michael, Günther und ich an Tisch Nummer 1 ein, gleich neben dem Eingang. Noch gemütlicher wäre wohl Tisch Nummer 2, aber der bietet bedauerlicherweise nur zwei Gästen Platz - das wäre wohl etwas zu knapp für uns, jedenfalls vor dem Genuß entsprechender Mengen Wein.

Bis auf Stefan bestellen wir alle Hirsch, zu dem der Patron einen zurückhalten Bordeaux aus Saint-Estèphe empfiehlt. Eine Spur zu zurückhaltend, findet glücklicherweise auch Günther - und der muß es seit zwei Wochen ja eigentlich wissen. Beim Dessert entscheide ich mich dann aus Gewohnheit für die unwiderstehliche Crème brûlée. Besser kann man sie in Karlsruhe kaum bekommen, auch wenn sie diesmal vielleicht eine Spur mehr Wärme vertragen könnte.

Apropos Wärme: Gegen Ende des Abends entbrennt eine hitzige Debatte, wo man denn nun am schönsten Weine trinken könne, in Grötzingen oder doch in Durlach? Wir kommen zu einem salomonischen Urteil. Das LetscheBacchus in Durlach ist weiterhin die gemütlichste Weinstube der Stadt, der Bundschuh aber sicher die urigste.

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