Sonntag, 8. Juli 2007

Hallöle, Hanseat

Tom ist mal wieder zu Besuch in der Fächerstadt, und es stehen drei anstrengende Tage auf dem Programm. Wir starten mit einer Runde Sushi und jagen dann zu WEB.DE, wo wir von unserem Kontaktmann mit einem ganz hervorragenden Kaffee verwöhnt werden. Vive le Franque! Anschließend wird es ernst: ZKM! Es gibt wie üblich Ärger mit meinem angeblich zu großen Rucksack, aber diesmal kann ich die Kulturtürsteherin nicht überzeugen und bunkere ihn darum im Schließfach. Die Ausstellung regt uns wie immer zu einer spannenden Frage an: Was ist das ZKM? Oder allgemeiner: Was ist Kunst? Oder noch allgemeiner: Was ist was? Alle drei Fragen bleiben unbeantwortet - was vielleicht gar nicht mal die schlechteste Lösung ist!

Abends treffen wir Frank im Sol i Luna in Durlach wieder und bestaunen zunächst seine bemerkenswert antizyklische Kleidung, nämlich einen langen schwarzen Ledermantel. Am Tisch werden wir dann von der charmanten Kirsten bedient und wundern uns, auf welche Gegend denn ihr homöopathischer Akzent hinweist. Die drei Cheflinguisten sind sich sicher: Es handelt sich ganz sicher um unterdrücktes Sächsisch, allenfalls um die Zunge des Münsterlandes! Doch als Kirsten das Rätsel auflöst, ist die Verwunderung groß: Ihre Wurzeln sind halb ungarisch und halb italienisch. Nun ja, weit daneben ist auch vorbei. Später möchte die vierjährige Vivian vom Nebentisch wissen, ob wir Diebe seien - ihr Vater sei Polizist. Außerdem droht sie uns noch eine kriminalistische Innovation an: Polizeipferde mit Blaulicht! Doch wir können entkommen und beenden den Abend als freie Bürger im Durlacher Vogel.

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen von Investitionen mit einer Rendite von wenigstens 12 (Volumen-)Prozent: Wir fahren an die Weinstraße, um Tom die Vorzüge des Pfälzerweins nahezubringen. Die erste Station ist das Weingut Jülg in Schweigen, bei dem wir einen fantastischen Riesling entdecken - die Rotweine aus dem großen Holzfaß überzeugen uns allerdings nicht unbedingt. Als nächstes geht's gleich nebenan zu Friedrich Becker, der ja laut Gault-Millau den besten Spätburgunder Deutschlands produziert. Der Mitarbeiter ist angesichts der sieben Gäste in der Probierstube etwas überfordert, aber nach einigem Hin und Her gelingt es ihm zu unserer Überraschung dennoch, uns Wein zu verkaufen. Leider nicht unbedingt den richtigen, wie Günther später bemerkt: Der Bursche hat ihm versehentlich dieselben Sorten wie mir eingepackt. Weinimprovisation! Nach einer kleinen Stärkung im Gutsausschank Leiling steuern wir den letzten Punkt unserer Weinreise an, das Weingut Fader im pittoresken Rhodt unter Rietburg. Hier entdeckt Tom die Überraschung des Tages: einen halbtrockenen(!) 2005er Dornfelder für 3,60 Euro. Wenn es eine Pfälzer Einstiegsdroge gibt, dann diese! Noch ein kleiner Rhodt-Tip von Günther: In der Theresienstraße 33 kann man bei Roswitha Wolff sortenreines Weingelee kaufen.

Am nächsten Morgen sind wir bei Anke zu einem opulenten Frühstück eingeladen. Nach einer Partie Terra Nova bringt Tom dann mit der Aufnahmefunktionen seines Handys ihren Wellensittich Hugo völlig aus dem Konzept. Das tschilpende Ding auf dem Käfig ist vielleicht zwar etwas eckig, aber vielleicht ist es ja doch ein Artgenosse? Hugo goes mad und wirft mit Salatblättern um sich. Ziemlich un(wellen-)sittliches Verhalten!

Nach einer Minitour durch den nördlichen Schwarzwald (Ettlingen - Bad Herrenalb - Schloß Schänke in Gernsbach - Baden-Baden) geht's dann zum knuffigen Baden-Airpark. Adele!

1 Kommentar:

  1. Ich muss sagen, der Badener ist gastlich und freundlich, wenn auch manchmal etwas schwer zu verstehen :)
    Das war ein super Wochenende, das nach einer Fortsetzung verlangt!
    Vielen Dank dafür!
    Einen besonderen Dank auch an Günter für die nette "Pelz-Tour" :)
    Special Greets an Franky! Ich erwarte einen Erfolgsbericht beim Projekt "Ungarn-Italien" :P

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