Montag, 6. August 2007

Medioker

Schon seit Monaten berichten ausländische Medien immer öfter über ein Thema, das deutsche Medien derzeit noch scheuen wie der Teufel das Weihwasser: Besserung im Irak. Manche Redaktionen machen den Umschwung gar direkt zum Thema. Natürlich ist die Lage im Irak noch längst nicht paradiesisch, aber es gibt ganz offensichtlich vielversprechende Entwicklungen - und das schon seit längerem. Doch warum interessieren sich Journalisten hierzulande kaum für diese erfreulichen Trends? Wie so oft im deutschen Journalismus lautet die Erklärung: Kollegenorientierung. Solange kein Prestigeblatt über die ungewohnte Entwicklung berichtet, gilt das Thema vielen Redaktionen als unberührbar - man möchte sich ja nicht keck aus der gemütlichen Ecke herauswagen. Die Folge ist eine Berichterstattung, die den internationalen Diskussionen oft Wochen, manchmal sogar Monate hinterherläuft.

Vielleicht ist der eigentliche Grund für das niedrige Diskussionsniveau aber die enorme Medienvielfalt in Deutschland. Es gibt für alles und jeden eine passende Zeitschrift - wer sich informieren möchte, ist also nicht auf englischsprachige Publikationen angewiesen.

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