Bei den Sloterdijks
Jahrespräsentation der HfG-Studenten, in diesem Jahr unter dem Motto "Sommerloch '08"! Gleich hinterm Eingang stolpern wir über eine Picknickdecke, die wohl von Handwerkern vergessen worden ist. Darauf: ein altes Kofferradio, ein Campingstuhl und noch einige andere Dinge. Wir ärgern uns über die Schlamperei, als uns auffällt, daß auch sorgfältig zusammengeknüllter Müll auf der Decke liegt. Halt! Das muß folglich schon Kunst sein! Welch brillante Komposition - gleich zu Beginn konfrontieren uns die angehenden Künstler mit unserer Erwartungshaltung! Kunst dort, wo wir nicht auf sie vorbereitet sind: meisterhaft!
Keine 50 Meter weiter stoßen wir auf ein erneutes Spiel mit unserer festgefügten Weltwahrnehmung. Die Besucher können mit einem Wischmop und weißer Farbe auf dem Boden herumschmieren, wodurch nach und nach eine Art abstrakte Collage entsteht. Jeder kann mitmachen. Kunst und Demokratie - das paßt doch eigentlich gar nicht zusammen, stellen wir erschrocken fest! Nur um wenige Augenblicke später zu einem reflektierten Urteil zu kommen: fabelhaft, wieder dieser unbedingte Mut zur Kontroverse! Sloterdijk hat seine Schüler gut im Griff.
Im 1. Stock wird es dann wahnsinnig langweilig. Wir entdecken lauter Gestaltungsentwürfe, die uns sehr gut gefallen. Unser Favorit ist ein Tischschrank, der ausschließlich aus Schubladen besteht (siehe Bild). Interessantes Design, igitt. Das kann ja wohl keine Kunst sein.
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