Auf den Straßen von Ludwigshafen
Schon wieder ein Straßentheater-Festival! Diesmal allerdings auf der pfälzischen Seite von Gevatter Rhein - in Ludwigshafen, der praktischen Siedlung gleich neben der BASF. Wenn die vielen Brücken in der Stadt nicht aus Beton und so furchtbar häßlich wären, könnte man die Stadt glatt das Venedig der Pfalz nennen! Über zahlreiche eben jener Brücken landen wir aber irgendwie doch noch am Ort des Geschehens, dem Ludwigsplatz gleich neben dem unwahrscheinlich bedrückenden Rathaus-Center. Ich muß an Hohenschönhausen denken ...
Wir bestaunen noch die Bausünden der 60er, als der Kulturmensch der Stadtverwaltung die Veranstaltung mit einer erstaunlichen Information eröffnet: "Liebe Zuschauer, ich begrüße Sie herzlich auf einem der schönsten Plätze Ludwigshafens!" Ogottogott!
Doch irgendwie kommt das Fest nicht so richtig in Fahrt. The Four Shops spielen ein bißchen Musik und nennen dabei sehr häufig ihren Ensemblenamen, anschließend bewegen sich die Yeti-Wesen der Envoyés du Yuoclund über den Platz und treiben ihre Späße. Zum Schluß der Auftaktveranstaltung gibt es noch folkloristische Artistik von Bani Obashwè. Handstand & Co. mit afrikanischer Musik und in Löwenkostümen. Nun ja, wenn es denn der Völkerverständigung dient.
Gegen Mitternacht verlassen wir Ludwigshafen ... oder versuchen es zumindest. Doch leider haben wir keine Chancen gegen all die Brücken und Trogstraßen und scheitern endgültig nördlich von Limburgerhof an der schwierigsten Kreuzung Deutschlands. Also Kommando zurück! Wir umfahren das Venedig der Pfalz weiträumig und können von der A6 wenigstens noch einen Blick auf die erleuchtete BASF-Industrieromantik werfen.
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