Montag, 6. Oktober 2008

Man kriegt die Krise

Wenn man sich die deutsche Berichterstattung über die allgegenwärtige Finanzkrise anschaut, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Weil der globale Kasinokapitalismus versagt habe, müsse endlich mehr reguliert werden? Die Liberalisierung habe sich als Irrweg erwiesen? Moment mal: Ausgangspunkt der ganzen Angelegenheit war der Hypothekenmarkt, sicher einer der reguliertesten Finanzmärkte in den USA. Die beiden zentralen Akteure waren Fannie Mae und Freddie Mac, sicher zwei der staatsnächsten Firmen im amerikanischen Finanzmarkt. Und einer der wichtigsten Krisenantreiber war die Niedrigzinspolitik der amerikanischen Notenbank. Und trotzdem soll wieder der böse Kapitalismus Schuld haben?

Letztlich haben sich doch alle Akteure so verhalten, wie Papa Staat es gewollt und belohnt hat: das eigene Häusle schön mit bis zu 130 Prozent des Schätzwertes beleihen, natürlich bei Fannie oder Freddie. Oder ein eigenes Haus bauen, auch wenn es das eigene Einkommen vielleicht gar nicht zuläßt (hier ein schöner Artikel der New York Times vom September 1999 über den Beitrag der Clinton-Regierung zur heutigen Krise).

Einen sehr schönen Kommentar gibt es wie so oft auch bei politplatschquatsch.

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