Samstag, 10. Februar 2007

Samstagscollage

In der Kaiserstraße steht ein etwa zehnjähriger Straßenmusikant, dem man anmerkt, daß er seit gut und gern zwei Monaten Trompetenunterricht nimmt, immerhin! Der junge Mann ist offenbar höchst ambitioniert, denn für seinen Auftritt hat er sich ausgerechnet das große Thema aus Beethovens Neunter ausgesucht. Think big! Und so umschlingt er dann vor einer Imbißbude musikalisch die Millionen, unser Sohn Elysiums. Alle Hörer werden Brüder! Den Passanten läuft ein Schauer über den Rücken, einigen wahrscheinlich sogar aus Ergriffenheit.

Wenige Meter weiter herrscht Karnevalsstimmung. Auf einer Bühne hopsen etwa zehn Leute in orangefarbenen Indianerkostümen umher. Warum, kann niemand so recht sagen. Leider werden sie dabei auch noch von einem schwer erträglichen Schlager begleitet. Doch plötzlich ändert sich die Stimmung: Unter den Anfangstakten von Strauß' Also sprach Zarathustra schreitet eine Faschingskompanie aus Rintheim(!) auf die Bühne. Im Fernsehjournalismus nennt man sowas Ton-Bild-Schere, fällt jemandem eine passende Begriffsadaption ein?

Bei meiner Flucht läuft mir dann ausgerechnet der einzige Karlsruher in die Arme, der das ganze Jahr über närrisches Treiben pflegt.

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