Freitag, 8. Juni 2007

Auf meinem Fahrrad bin ich Kapitän

In Karlsruh’ ist die Residenz,
in Mannheim die Fabrik.
In Rastatt ist die Festung
und das ist Badens Glück.

So geht es, unser schönes Badnerlied. Karlsruhe kenne ich, Mannheim auch - aber in Rastatt bin ich peinlicherweise auch nach fast 7 Jahren als Wahlbadener noch nicht gewesen. Das mußte sich natürlich irgendwann ändern. Glücklicherweise wohnt Ankes Bruder in einem gemütlichen Hexenhäuschen (mit Dschungelgarten) in der Festungsstadt, und so nutzen wir den schönen Sommertag zu einer Radtour nach Rastatt. Nach einem Zwischenstop am Gut Scheibenhardt radeln wir fleißig weiter und kaufen nach ungefähr der Hälfte der Strecke frische Erdbeeren - allerdings werden nur wenige das Ziel unserer Tour erleben ...

Bei Thomas beginnt dann alles recht friedlich mit einem Sektfrühstück. Aber der Schein trügt: Thomas will Isabel nach einem Sonnenbad ins Planschbecken schmeißen, doch als er das versucht, wird er von Anke selbern hineingeschubst, ätsch! Später zeigen sich seine Hühner außergewöhnlich impertinent, und als eines von ihnen den Bogen überspannt, revanchiert sich der Hausherr mit einer kalten Dusche aus dem Gartenschlauch. Vor Schreck fliegt das Federvieh über den Zaun und landet unglücklicherweise in dem undurchdringlichen Dickicht, von dem das Grundstück umgeben ist. 1a Marderbeute! Isabel jammert und fordert kategorisch eine Rettungsaktion. Thomas bleibt hart. Isabel jammert noch mehr! Thomas gibt nach. Also verpackt er sich bei 35° mit Stiefeln, Jacke und Handschuhen und begibt sich in die Brennesselhölle. Erstaunlicherweise kann er das Huhn tatsächlich retten, und alle sind glücklich.

Nachdem diese kritische Situation überwunden ist, wollen wir uns auf den Rückweg machen. Irgendwie ist bei mir aber die Luft raus, jedenfalls aus meinem Hinterreifen: Ein Rosendorn hat sich auf meinem Weg zum Gartentor in den Schlauch verirrt. Thomas schlägt mir eine Reparaturtechnik vor, die ich rundweg für unmöglich halte. Es kommt, wie es kommen muß: Die Reparatur gelingt in Rekordzeit, ich hätte glatt die zehnfache Zeit benötigt. Auf dem Rückweg genehmigen wir uns dann noch zwei kulturelle Highlights: das wunderschöne Schloß Favorite und das Ettlinger Vogelbräu (Anke: Schnitzel, Tim: Flammkuchen).

Angenehmer kann man einen Donnerstag eigentlich nicht verbringen.




PS: Wie jedermann weiß, haben Rosen keine Dornen, sondern Stacheln.

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