Freitag, 18. Januar 2008

James Rüttgers jagt Dr. Nokia

Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Verwunderung und Furcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt 1): Staatsverschuldung und Subventionen. Beide Dinge sind offensichtlich unsozial, und beide sind für Politiker bequeme Vehikel, um sich in der Öffentlichkeit als Wohltäter darstellen zu können. Denn beides kann man ganz easy als Notwendigkeit verkaufen, ohne die erfolgreiche / soziale / was-auch-immer Politik nicht funktioniert.

Nun beklagen sich unsere Politiker darüber, daß ein Unternehmer wie Nokia gern Subventionen mitnimmt und sich gemeinerweise trotzdem nicht auf Standorttreue verpflichten läßt, menno! Wirtschaftsgenie Rüttgers greift sogar den alten Münte-Quark auf und nennt Nokia eine "Subventionsheuschrecke". Dabei hat Nokia sich nur an geltendes Recht gehalten. Und wer hat dieses Recht wohl gemacht, hm?

Ach, unsere Symbolpolitiker. Daß jahrzehntelang zuwenig Arbeitsplätze in zukunftsrelevanten Branchen entstehen, interessiert niemanden. Denn wenn einen das interessierte, müßte man ernsthaft über Forschung, Bildung und weniger Bürokratie nachdenken - zu knifflig! Wenn aber alle paar Jubeljahre mal eine symbolträchtige Fabrik geschlossen wird, fährt plötzlich unsere Oma im Hühnerstall der Politik Motorrad, Motorrad ...



1) Endlich mal Kant zitieren können, und dann auch noch falsch - juhu!

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