Ein Klavier, ein Klavier
Klavierabend der Klasse Prof. Kaya Han in Schloß Gottesaue. Young Hwangbo beginnt Mozarts Sonate KV 570 ein wenig hölzern, steigert sich aber zum Schluß in ein wirklich spritziges Allegretto. Bereits im zweiten Stück der Höhepunkt des Abends: Schuberts monumentale B-Dur-Sonate D 960, von Anfang bis Ende bemerkenswert ausdrucksstark gespielt von Marcelo Silva Gama. Der ganze Genuit-Saal staunt! Von diesem zurückhhaltenden Pianisten wird man noch hören.
Im nächsten Stück erwartet uns dann ein Stück von dem Mann, der für mich noch immer der lächerlichste Komponist der abendländischen Tradition ist, obwohl er nun ja auch schon fast ein Jahrhundert lang tot ist: Alexander Skrjabin. Die Sonate ist erwartungsgemäß brachial und wirkt zu Beginn so aufgeregt, als sei sie von Hugo komponiert worden. Jedenfalls vollführt die ältere Dame vor uns fortwährend merkwürdige Kieferbewegungen, die sogar von hinten ausgezeichnet zu sehen sind. Nun ja, bei dieser Musik ist vieles entschuldbar.
Am Ende hören wir noch zwei Werke Béla Bartóks, die außerordentlich stark nach Béla Bartók klingen.
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