Freitag, 26. Oktober 2007

Coolness

Brrrr, 9° C - und das in der Tropenhauptstadt Deutschlands. Aber in den nächsten Monaten wird ja alles noch schlimmer. Sicher noch bis Ende Februar müssen wir Matschwetter und düstere Tage ertragen. Neuseeländer müßte man sein, jedenfalls im Winter. Wäre man allerdings im Winter Neuseeländer, herrschte dort ja gerade Sommer. Also sollte man im Idealfall immer genau dann Neuseeländer sein, wenn der Frühling ausklingt. Aber warum dann überhaupt erst vor dem Winter flüchten? O circulus vitiosus - ausgerechnet von kalten Temperaturen wirst Du angeheizt ...

Angeberei unerwünscht

Der Lieferschein eines Möbelhauses. Unter der Warenangabe gibt es drei nummerierte Hinweisfelder. "2." und "3." sind leer, lediglich hinter "1." gibt es einen wichtigen Hinweis: "keine Angabe".

Alle (Nicht-)Angaben natürlich ohne Gewähr.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Guten Teig!

Im Badischen dauert bekanntlich alles ein wenig länger. Nun hat aber auch Karlsruhe endlich eine Filiale der Hofpfisterei - allerdings mit immerhin rund 700 Jahren Verspätung. Die Münchner haben ihr Geschäft direkt am Marktplatz eröffnet. Endlich kann man also in zentraler Lage vernünftiges Brot kaufen, auch wenn die Angebote der bayerischen Pfister nicht unbedingt durch Kampfpreise geprägt sind. Bislang fiel Karlsruhe ja vor allem durch einfallslose Einheitsbäckereien auf (an vorderster Front: die Badische Backstub' - jetzt sogar mit Gerry Rafferty, sensationell stilsicher!).

Ist die erfreuliche Gewerbeansiedelung eine Folge des Aufkommen der Discountbäckereien? Billigbrötchen machen ja vor allem klassischen Bäckereien zu schaffen. Sie haben eigentlich nur zwei Möglichkeiten: sich auf die Discountpreise einzulassen oder in ein höherwertiges Segment abzuwandern. Man kann nur hoffen, daß viele auf Strategie Nr. 2 umschwenken.

Noch ein lustiges Detail: Die Hofpfisterei sieht sich selbst als Ökobäckerei, vertreibt ihre Waren aber von Rosenheim bis Karlsruhe (und per Post sogar bundesweit). Wie werden die Brote eigentlich transportiert, ökologisch korrekt mit Fahrrädern? Naja, solange es schmeckt ...

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Passende Überschrift

Darauf habe ich ein halbes Internetleben gewartet! Ich bekomme eine E-Mail mit einer Doug-Hofstadter-Betreffzeile, nämlich:

Betreff: Die richtige Betreffzeile

Jetzt wäre natürlich der folgende Mailtext angebracht:

Sehr geehrter Empfänger dieser E-Mail,

dies ist der erste Satz dieser E-Mail. Im zweiten Satz gibt es ein wenig mehr Informationen über diese E-Mail, die bisher 27 Wörter enthält (Zahlen inbegriffen). Entschuldigung, 33 Wörter! Der vierte Satz bereitet schon vorsichtig das Ende dieser Mitteilung vor. Und dieses ist dann der letzte Satz.

Mit freundlichem Gruß

Der Absender dieser E-Mail

PS: Das letzte Wort dieser E-Mail ist "überflüssig".

Doch es kommt erstens wieder mal anders und zweitens, als man denkt. Denn leider entpuppt sich die Mail ganz profan als Newsletter eines Marketingdienstes, in dem es um die erfolgsorientierte Gestaltung von E-Mail-Betreffzeilen geht. Schade!

Montag, 22. Oktober 2007

Fattigfolket

Seit einigen Jahren weht uns aus Skandinaviens Musikszene frischer Wind um die verwöhnten Ohren – was sicher nur zum Teil an den klimatischen Bedingungen im hohen Norden liegt. Mit Fattigfolket sind nun Gäste im Jazzclub, die bewährte skandinavische Jazztugenden mitbringen: Die vier Jungs aus Norwegen und Schweden haben ein Händchen für eingängige Melodien, beweisen aber immer wieder ihr feines Gespür fürs spannungsfördernde Abweichen von der Norm. So entsteht muntere moderne Musik, die gekonnt zwischen einer leichten Sommerbrise und einem Orkan oszilliert.

Besonders beeindruckend ist das Zusammenspiel von Gunnar Halle an der Trompete und Hallvard Godal am Saxophon. Die beiden sind ja nun wirklich noch nicht furchtbar alt, scheinen aber schon seit Jahrzehnten miteinander zu musizieren. Eher lustig dagegen die Ansagen von Putte Frick Meijer, dem Bassisten: Er scheint tatsächlich der einzige Norweger zu sein, der schlechter Englisch spricht als ich ...

Noch mal Jelinek

Na sowas! Es gibt tatsächlich Leute, die Jelineks Ulrike Maria Stuart für ein irgendwie relevantes politisches Drama halten. Wer sich die Begründung dafür anhören möchte, sollte sich in das Seminar Theater als gesellschaftliches Medium an der Uni KA setzen.

Nun ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Forschungsseminare zum Spätwerk Stephan Remmlers angeboten werden - oder Kolloquien über das Spannungsfeld Lindenberg-Sinatra ...

Sonntag, 21. Oktober 2007

Im Bilde

Wer kennt heute noch Josef Karl Stieler? Leider nur wenige, auch wenn er für einige der bekanntesten Porträts deutscher Geistesheroen verantwortlich ist: Beethoven, Goethe und Humboldt. Lediglich das Bild des vierten im Bunde stammt ja von Gottlieb Doepler.

Kann man sich auf gesellschaftlichem Parkett noch unmöglicher machen, als wenn man sich als Stieler-Freund offenbart? Nichts leichter als das.

Samstag, 20. Oktober 2007

Mathematisches zum Wochenende

Immer wieder staunen Leute darüber, daß so viele Phänomene in unserer Welt mathematischen Regeln folgen. Nun kann man die Mathematik ja als eine Lehre verstehen, die Formen und Strukturen ganz allgemein untersucht. Jede theoretisch mögliche Form läßt sich mathematisch beschreiben, also muß auch jede tatsächlich vorhandene Struktur mathematisch beschreibbar sein. Was ist daran so erstaunlich?

Freitag, 19. Oktober 2007

Rule Badenia II

In Deutschland wird bekanntlich praktisch alles amtlich festgelegt - auch, wer und was sich Spitzen- oder gar Eliteuniversität nennen darf. Man kann diesen amtlichen Elitezirkus ja für unsinnig halten, aber das Ergebnis ist aus regionalpatriotischer Sicht durchaus erfreulich: Von neun offiziellen Spitzenuniversitäten in Deutschland kommen drei aus Baden, nämlich Karlsruhe, Heidelberg und Konstanz. Als Überraschung des Wettbewerbs gilt die Uni Konstanz, die wohl die modernste Organisation aller deutschen Universitäten aufweist (und als einzige Eliteuni auch einen Strand hat).

Erstaunlich allerdings, daß niemand die Immanuel-Kant-Universität Königsberg vorgeschlagen hat. Immerhin setzt sie einen der härtesten Aufnahmetests ein, die das deutsche Hochschulwesen kennt.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Qual ... ität

Bei XING entdeckte ich einen alten Bekannten. Er arbeitet für jenen Internetprovider mit den beiden Ziffern im Namen, und in seinem öffentlichen Profil steht eine interessante Selbstauskunft: "Ich suche: Menschen, die man für Qualität begeistern kann".

Hm ... Ob 1&1 da der richtige Ort ist?

Rule Badenia

Man kann ganz grob sagen, daß alle hundert Jahre ein Nobelpreis an einen Karlsruher Wissenschaftler geht. Den letzten konnte Fritz Haber ergattern, und zwar 1918. Wenn sich alle ein wenig beeilen, besteht also durchaus die Chance, 2018 wieder im Takt zu sein. Heißester Kandidat für die hohe Auszeichnung ist Katrin, das Karlsruhe-Tritium-Neutrino-Experiment. Das Ziel von Katrin besteht darin, die Neutrinomasse zu bestimmen - kein ganz einfaches Unterfangen, denn leider sind Neutrinos äußerst flüchtige Gesellen. Die scheuen Kerlchen lassen sich praktisch durch nichts und niemanden aufhalten lassen und sausen durch Materie jedweder Art wie ein heißes Messer durch Butter. Das sehen Physiker nicht gern, denn dadurch ist der Nachweis nicht unbedingt ein Kinderspiel.

Doch ganz Karlsruhe steht wie ein Mann hinter Guido Drexlin (Forschungs- zentrum Karlsruhe) und Johannes Blümer (Uni Karlsruhe), Katrins Vätern. Die beiden werden sich den Nobelpreis wohl teilen, wenn er denn eines nicht mehr ganz so fernen Tages kommt.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Die Umwordung aller Worde

Nietzsche hat es vor allen anderen gewußt: Am Ende geht alles den Bach runter. Im Grunde denkt sich das auch Microsoft - seit etwa 1983. Denn in jenem Jahr erschien die erste Version von Microsoft Word. Seit jenem Jahr hat Microsoft nichts unversucht gelassen, um regelmäßig eine noch schlechtere, noch teurere oder meist einfach noch unbedienbarere Version des Programms auf den Markt zu bringen.

Den bisherigen Tiefpunkt hat man mit dem Jahrgang 2007 erreicht. Um den Nutzern ihre Arbeit so schwer wie möglich zu machen, haben die brillanten Entwickler aus Redmond ganz einfach das bisherige Bedienkonzept auf den Müll geworfen und alles viel, viel "einfacher" bemacht. Effekt: Wer zum Beispiel effizient mit Word arbeiten möchte, muß sich in wochenlanger Arbeit umgewöhnen.

Früher klickte man auf "Format", wenn man Formate ändern wollte - heute auf "Start". Sinn? Ein schneller Zugriff auf Formatvorlagen fehlt ebenfalls. Dafür kann aber prima in Sekundenschnelle auf die Serienbrieffunktion zugreifen, auch wenn das niemand braucht. Und so geht es weiter und weiter.

Fazit: Open Office nutzen, auch wenn das Paket alles andere als fehlerfrei ist.

Montag, 15. Oktober 2007

Friede sei mit dir

Nun, da sogar schon Internet-Erfinder Al Gore einen abgestaubt hat, wird immer deutlicher: Es ist heute gar nicht mehr so schwierig, einen Friedensnobelpreis zu bekommen. Jesse Walker hat in einem Reason-Artikel drei Gewinnstrategien identifiziert.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Elfriede sei mit dir

Wenn sich das deutsche Subventionstheater auf zeitgeschichtliche Themen stürzt, besteht fast immer höchste Trivialitätsgefahr. Die großen Debatten unserer Zeit werden ja längst an anderer Stelle geführt, und wenn irgendwo ein Intendant dann doch mal auf ein kontroverses Thema stößt, ist es meist schon seit Jahrzehnten gar keins mehr.

Nun hatte Anke aber ziemlich günstige Karten für Ulrike Maria Stuart aufgetrieben, das Jelinek-Stück, das bei seiner Premiere vor ziemlich genau einem Jahr eben nicht den erhofften Skandal provoziert hatte. Und so wurden wir auf den besten Plätzen des Kleinen Hauses im Badischen Staatstheater Zeuge einer außerordentlich divergenten Aufführung.

Das Stück selbst entsprach exakt meinen Erwartungen: Belanglosigkeit en gros und en detail, aber immerhin angereichert mit einigen gut plazierten Pointen ("Das Volk ist nie da, wenn man es braucht!"). Die RAF hätte weder Sinn noch Ziel gekannt, ihre Mitglieder seien eigentlich bloß naive, therapiebedürftige Egomanen gewesen. So weit, so trivial - dieses Fazit hätte auch ein Gemeinschaftskunde-Kurs der 11. Klasse ziehen können. Auf demselben Niveau bewegen sich allerdings auch Struktur und Duktus des Stückes. Leider wieder mal ein Indiz dafür, daß der Literaturnobelpreis auf dem besten Wege ist, dem Wirtschaftsnobelpreis den Rang abzulaufen - als lächerlichste Auszeichnung des Nobelkomitees.

Die Inszenierung folgte allerdings dem üblichen hohen Standard im Badischen Staatstheater: geschmackvolle Bühnenausstattung, einfallsreiche Regie, elegante Metaphorik. Ausgezeichnet auch die Leistung der Schauspieler, allen voran Andre Wagner.

Einen solchen Abend kann man natürlich nicht einfach so beenden, und wir beschließen, uns noch auf einen Absacker in die Gelben Seiten zu begeben. Anke macht es richtig und geht auf Nummer sicher. Ich mache es falsch und bestelle einen nicht ganz billigen spanischen Rotwein, laut Karte "kräftig und voll im Aroma". Tatsächlich schmeckt er aber außergewöhnlich fad und langweilig. Innen Aldi, außen Audi. Ein Gegensatz, der mich irgendwie an Jelinek erinnert. Die Konsistenz des Abends ist gewahrt, juhu!

Freitag, 12. Oktober 2007

The Bad Plus

E.S.T. gehört seit fast zwei Jahrzehnten zu den Bands, die dem Jazz einen klaren Stempel aufdrücken. Nur ganz wenigen Jazztrios ist es gelungen, einen dermaßen eigenständigen Charakter zu entwickeln. Nun ist aber endlich Verstärkung eingetroffen: The Bad Plus. Die drei Jungs aus den USA sind bekannt geworden durch Coverversionen erfolgreicher Songs, die sie schonungslos durch den Reißwolf gedreht haben. Viele ihrer Stücke beginnen wie Bach und enden wie Punk. Dazwischen liegt so manche wahnwitzige Metamorphose.

Im letzten Jahr sind The Bad Plus noch als Vorband von Schmusetrompeter Till Brönner aufgetreten, in diesem Jahr haben sie endlich ihr eigenes Konzert im Tollhaus. Es wird wie erwartet ein voller Erfolg, alle sind begeistert. Kleine Beobachtung am Rande: Bassist Reid Anderson erinnert mich irgendwie an Drew Gress (ebenfalls Bassist) - zumindest äußerlich.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Beck to the roots

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gehört selbst für deutsche Verhältnisse zu den unsinnigsten Regelungen überhaupt, da es natürlich nirgendwo auch nur ansatzweise dazu führt, daß alle Menschen tatsächlich gleich behandelt werden. Es entspricht aber der deutschen Neigung, eine bessere Welt einfach anzuordnen, und da es nun mal in Kraft getreten ist, müssen sich alle daran halten.

Alle? Nein, denn ernsthafte Politiker möchten ältere Menschen beim Arbeitslosengeld künftig bekanntlich deutlich bevorzugen, ein deutlicher Verstoß gegen AGG § 2(1) Punkt 5. Wobei Beck ja eigentlich kein ernsthafter Politiker ist, auch wenn er durchaus ernst zu nehmen ist.

Wieder mal ein klarer Fall für den Politikerführerschein.

Dienstag, 9. Oktober 2007

Gähn

In diesem schönen Video mit dem üblichen Verdächtigen berichten drei junge Leute, wie sie zum Islam gefunden haben. Bemerkenswert sind ihre Leichtgläubigkeit und ihr erstaunlich laxer Umgang mit dem Begriff "Wahrheit". 2.500 Jahre Skeptizismus, 250 Jahre europäische Aufklärung, mehr als 70 Jahre Kritischer Rationalismus - alles en vain?

Wo wir gerade dabei sind: In der IHT beklagt sich der Jesuit James Martin darüber, daß in der letzten Zeit immer stärker die Irrationalität der Religionen angeklagt würde. Hitchens, Dawkins und andere wären aber auf dem Holzweg, denn folgendes Argument sei ja unsinnig: "God cannot be proven rationally. Therefore, God does not exist". Stimmt, aber dieses Argument hat auch seit 800 Jahren niemand mehr gebracht ...

Jeder ist ja mal müde, aber muß man denn gleich ein paar Jahrhunderte am Stück verschlafen?

Montag, 8. Oktober 2007

Im Tribehaus

Berlin ist momentan der Schmelztiegel der deutschen Jazzszene. Nach Sandra Weckert bekommen wir schon wieder Besuch aus der Hauptstadt. Diesmal haben sich die vier Jungs von Yakou Tribe angekündigt. Und tatsächlich: Die Band klingt nach Roadmovie. Sie spielen sehr gut hörbare, atmosphärische Stücke, in denen immer wieder arabische und indische Momente durchklingen. Die perfekte Begleitung für eine Spazierfahrt am Sonntag!

Besondere Aufmerksamkeit erregt der Schlagzeuger Rainer Winch. Als Schlagzeugschlegel benutzt er - Schneebesen aus der Küche. Noch ungewöhnlicher wären wohl nur Hähnchenschlegel. Für den besonders fetten Sound ...

Freitag, 5. Oktober 2007

Sandra Weckert

Sandra Weckert gehört zum Frischsten, was der deutsche Jazz momentan anzubieten hat. Im Gegensatz zu dem einen oder anderen Berufskollegen sind bei ihr auf der Bühne auch Witze erlaubt - das sieht die Jazzpolizei natürlich nicht gern. Der Jazzclub Karlsruhe aber schon, und darum tritt sie nun bei uns auf. Sie kommt übrigens gerade aus Wien, wo österreichische Musikexperten endlich herausgefunden haben, unter welchem Schlagwort sich ihre Musik fassen läßt: "Deutscher Jazz". Analytisch ausgezeichnet! Da sind wir ja schnell beim 1. Preußischen Jazz-Bataillon Die langen Kerls ...

Übrigens war Sandra Weckert auch die erste Musikerin, die Jazz mit Eiern machte (sagt jedenfalls eine ihrer Werbepostkarten). In der Pause möchte ich mich bei ihr mithilfe dieses Insiderwitzes einschmeicheln und weise darum mit raffiniertem Gesichtsausdruck darauf hin, daß ihr Konzert heute ja eher Jazz mit Wurst war. Sie guckt mich verwirrt an und fragt, wie ich das denn meinte? Ich erkenne nicht die Problematik der Situation und setze noch einen drauf: Nein, Jazz mit Käse! Der Witz kommt immer noch nicht an, und Sandra Weckert glaubt wohl allmählich, daß ich mich irgendwie über sie lustig machen möchte. Also erkläre ich ganz umständlich, wie nett das doch eigentlich alles gemeint war, und kriege gerade noch so die Kurve.

Wer mal die Chance hat, Sandra Weckert live zu hören - bitte ins Konzert gehen! Es lohnt sich.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Es geht ein Flug nach nirgendwo

Bahadur Chand Gupta betreibt mit sechs Mitarbeitern in Delhi die wohl außergewöhnlichste Fluglinie der Welt. Erstens sind die Tickets rekordverdächtig günstig - pro Flug zahlt man stets nur etwa 3 Euro. Und zweitens ist jeder Flug unvergleichlich komfortabel; über Turbulenzen oder andere Übel der modernen Luftfahrt hat dort zum Beispiel noch kein einziger Passagier geklagt. Grund: Die Flüge finden gar nicht statt. Guptas Kunden sind Inder, die noch niemals im Leben geflogen sind, aber gern wüßten, wie das so ist. Sie steigen in einen Airbus 300, warten ein bißchen und steigen dann wieder aus.

Ist das noch eine clevere Geschäftsidee, oder ist das schon Metaphysik?

Montag, 1. Oktober 2007

Bayern und Pfalz, Gott erhalt's

Wer wenig tut, soll um so mehr entspannen! Und so flüchten wir vor all dem Freizeitstreß und gönnen uns ein Tag in der Pfalz, die bekanntlich zu den größten Standortvorteilen Karlsruhes zählt. Das Schicksal führt uns zunächst zur Ludwigshöhe in Rhodt unter Rietburg. Oder jedenfalls bis knapp unter den Gipfel, denn es gibt ja zwei Möglichkeiten: mit der fantastischen Seilbahn (siehe Bild) hoch zur Rietburg und zu Fuß runter - oder umgekehrt. Nach einer kurzen Kosten-/Nutzen-Analyse (man muß ja heutzutage stets wirtschaftlich denken) entscheiden wir uns für die erste Möglichkeit und entdecken dabei langweilige Verbotsschilder: "Schaukeln verboten!". Frage: Warum, bitteschön, verbietet niemand das Verschaukeln?

Auf dem Rückweg reinigen wir den gesamten Pfälzer Wald (so scheint es mir zumindest) von Kastanien und schauen noch kurz bei der Villa von Ludwig I. von Bayern vorbei. Nach einer kurzen Stärkung im Dorfbrunnen im idyllischen Hainfeld (ich genehmige mir natürlich wie immer einen Saumagen) geht es dann zurück nach Hause.



PS: Man verzeihe mir meine Leidenschaft für phonetische Parallelen, aber soeben kam mir das Wort Altarpfalz in den (Un-)Sinn ...